Japanische Westküste Mehr als 80 Tote nach Erdbeben
In Japan liegt die Zahl der Toten infolge der Erdbeben mittlerweile bei mehr als 80. Die Suche nach Überlebenden läuft unter Zeitdruck weiter. Für die Versorgung vor Ort wurden zusätzliche Soldaten in das Krisengebiet beordert.
Nach dem schweren Erdbeben vom Montag in Japan ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 81 gestiegen. Mehr als 330 Menschen wurden verletzt, wie die Behörden mitteilten, 79 Menschen werden noch vermisst. Für die Rettungsteams ist es ein Wettlauf mit der Zeit: Bei der Suche nach Überlebenden nach einem Beben gelten die ersten 72 Stunden als äußerst kritischer Zeitraum.
Ministerpräsident Fumio Kishida rief zu einer "umfassenden Anstrengung" auf, so viele Leben wie möglich zu retten. Er beorderte zusätzlich zu den 1.000 bereits im Rettungseinsatz befindlichen Soldaten 3.600 weitere in das Gebiet. Ihre Aufgabe ist es, die von dem Beben Betroffenen mit Trinkwasser und heißen Mahlzeiten zu versorgen. Zudem sollen für die 34.000 Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, Bademöglichkeiten errichtet werden.
Zehntausende Häuser zerstört
Die Nachrichtenagentur AFP berichtete aus der auf der Halbinsel Noto gelegenen Küstenstadt Anamizu von massiver Verwüstung: Unter eingestürztem Beton waren eingedrückte Autos zu sehen, die Fassaden mehrstöckiger Gebäude waren abgerissen.
Rund 29.000 Haushalte mussten in Ishikawa weiterhin ohne Strom auskommen. In der Präfektur und in zwei angrenzenden Regionen hatten 110.000 Haushalte keinen Zugang zu fließendem Wasser.
Nachbeben noch am Mittwoch
Die Wetterbehörde hatte am Montagnachmittag mehrere Erdstöße vor der Küste von Ishikawa im Westen des Landes und in benachbarten Präfekturen gemeldet. Einer von ihnen erreichte die Stärke 7,6. Japanische Medien berichteten, Zehntausende Häuser seien zerstört worden. Am Mittwoch gab es ein Nachbeben der Stärke 4,9.
Hunderte Häuser auf Noto stürzten infolge der Erdstöße ein oder wurden beschädigt. Auf Satellitenaufnahmen waren massive Schäden insbesondere in den Küstenstädten Wajima und Suzu zu sehen. Straßen wurden unpassierbar, ein Großfeuer vernichtete in Suzu ein historisches Marktviertel. Dem Fernsehsender NHK zufolge wurde nahe Suzu ein Mensch von einer Tsunamiwelle fortgerissen.