Tanker vor jemenitischer Küste 1,1 Millionen Barrel Rohöl sollen abgepumpt werden
Seit Jahren liegt vor der Küste des Jemen im Roten Meer der marode Öltanker "FSO Safer". Sollte der Tanker zerbrechen, droht eine Umweltkatastrophe. Eine UN-Bergungsmission will nun 1,1 Millionen Barrel Rohöl aus dem Schiff pumpen.
Die Vereinten Nationen haben mit einer Mission zur Bergung von über einer Million Barrel Rohöl aus einem maroden Tanker vor der Küste des Jemen begonnen. Der Chef der UN-Entwicklungsagentur UNDP, Achim Steiner, sprach von einem "großen Schritt", um das Öl aus dem Tanker "FSO Safer" zu pumpen. Die technischen Experten haben Steiner zufolge nun zum ersten Mal einen Fuß auf die "FSO Safer" gesetzt - dies sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
In den kommenden sieben bis zehn Tagen solle ein von den Vereinten Nationen gekauftes zweites Schiff, die "Nautica", zum schrottreifen Tanker fahren, damit das Öl umgepumpt werden könne. Mit der UN-Operation vor der Küste des Bürgerkriegslands soll verhindert werden, dass die gut 1,1 Million Barrel Öl unkontrolliert austreten und zu einer folgenschweren Ölpest führen.
Inspektion bestätigt laut UN den maroden Schiffszustand
Die "FSO Safer" liegt seit Jahren im Roten Meer vor der Küste des Jemen und droht auseinanderzubrechen. Das würde zu einem gigantischen Ölteppich mit verheerenden ökologischen und wirtschaftlichen Folgen führen. "Es könnte sich um eine der größten Umweltkatastrophen aller Zeiten handeln", sagte Steiner weiter. Biodiversität, Fischerei und Tourismus in der gesamten Region wären gefährdet, eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt könne empfindlich gestört werden. Laut Steiner besteht nicht nur die Gefahr eines Auseinanderbrechens, sondern auch die einer Explosion von angesammelten Gasen im Tank.
Eine erste Inspektion habe den desaströsen Zustand des über 45 Jahre alten rostigen Schiffes bestätigt, sagte Steiner.
Geberkonferenz sammelte Geld für Bergungsmission
Die "FSO Safer", die als schwimmendes Lager- und Entladeterminal für Rohöl diente und vor der strategisch wichtigen Stadt Hodeidah vor Anker liegt, wurde seit Beginn des Kriegs im Jemen zwischen Regierungstruppen und Huthi-Rebellen im Jahr 2015 nicht mehr gewartet.
Im vergangenen Jahr sammelten die UN gemeinsam mit den Niederlanden auf einer Geberkonferenz Geld für die Operation. Die Gesamtkosten für das Vorhaben wurden auf etwa 144 Millionen Dollar taxiert.