Trotz UN-Resolution Nordkorea testet erneut Raketen
Trotz des Verbots durch UN-Resolutionen hat Nordkorea nach eigenen Angaben einen Mehrfachraketenwerfer getestet. Machthaber Kim kündigte zudem dem Bau weiterer Atomsprengköpfe sowie Interkontinentalraketen an.
Erneut hat Nordkorea einen Raketentest durchgeführt. Einem Bericht der offiziellen Nachrichtenagentur KCNA zufolge ist in der Neujahrsnacht "einen extrem leistungsfähigen Mehrfachraketenwerfer" getestet worden.
Nach Angaben des südkoreanischen Militärs wurde erneut eine ballistische Kurzstreckenrakete in Richtung offenes Meer abgeschossen. Diese sei aus der Region Yongseong aus ins Meer abgefeuert worden, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den Generalstab.
Kim kündigt Bau weiterer Atomsprengköpfe an
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un kündigte zudem an, die Produktion von Nuklearsprengköpfen "exponentiell" zu erhöhen. Ziel sei eine massenhafte Herstellung taktischer Atomwaffen, meldete KCNA am Neujahrstag unter Berufung von Äußerungen Kims bei einer Sitzung der kommunistischen Partei. Es gelte, Nordkoreas Schlagkraft drastisch zu verstärken, um die nationalen Interessen gegenüber den USA und deren Verbündeten zu schützen, die militärisch immer mehr Druck auf sein Land aufbauten.
Kim ordnete in seiner Rede zudem die Herstellung eines neuen Typs einer interkontinentalen ballistischen Rakete mit einer Fähigkeit für schnelle Vergeltungsschläge an. Der Machthaber kündigte laut dem Bericht auch für die nahe Zukunft den Start des ersten militärischen Aufklärungssatelliten Nordkoreas an.
Kurz zuvor weiterer Raketentest
Erst am Vortag hatte Nordkorea laut Angaben aus Seoul drei ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert. Südkoreas Militär warf dem abgeschotteten Nachbarland erneute Provokation vor. Japans Regierung ließ nach Berichten der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo über ihre Botschaft in Peking Protest gegen das Verhalten Pjöngjangs einlegen. China wird großer Einfluss auf die Führung Nordkoreas zugeschrieben.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Nordkorea testete zahlreiche Waffen, im November feuerte das Land seine modernste Interkontinentalrakete ab. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die - je nach Bauart - auch mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden können.
Die USA und Südkorea warnen seit Monaten davor, dass Nordkorea seinen siebten Atomtest vorbereiten könnte. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat angekündigt, sein Land zur "stärksten Atommacht der Welt" zu machen. Seit dem Korea-Krieg (1950-53) haben die beiden koreanischen Staaten keinen Friedensvertrag geschlossen.