Pläne Kim Jong Uns Nordkorea will mehr Atomwaffen bauen
Nordkorea will sein Atomwaffenarsenal massiv ausbauen. Machthaber Kim kündigte den Bau taktischer und strategischer Sprengköpfe an und begründete dies mit Angriffsplänen Südkoreas und der USA. Auch in der Neujahrsnacht wurde zudem eine weitere Waffe getestet.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat angekündigt, die Produktion von Nuklearsprengköpfen "exponentiell" zu erhöhen. Ziel sei eine massenhafte Herstellung taktischer Atomwaffen, meldete KCNA am Neujahrstag unter Berufung von Äußerungen Kims bei einer Sitzung der kommunistischen Partei.
Es gelte, Nordkoreas Schlagkraft drastisch zu verstärken, um die nationalen Interessen gegenüber den USA und deren Verbündeten zu schützen, die militärisch immer mehr Druck auf sein Land aufbauten.
Kim warf Südkorea vor, das Nachbarland sei zur Aufrüstung wild entschlossen und propagiere offen seine Vorbereitungen für einen Krieg mit Nordkorea. Gemeinsam mit den USA wolle Südkorea auf einen NATO-ähnlichen regionalen Militärblock hinarbeiten. Das Atomwaffenarsenal müsste deshalb deutlich vergrößert werden.
Neuer Typ einer Interkontinentalrakete
Der Machthaber ordnete in seiner Rede zudem die Herstellung eines neuen Typs einer interkontinentalen ballistischen Rakete an, die "schnellen Vergeltungsschlägen" dienen solle. Während taktische Nuklearwaffen vor allem auf Gefechtsfeldern auf der koreanischen Halbinsel eingesetzt werden könnten, könnten Interkontinentalraketen für den Einsatz gegen die USA verwendet werden. Es ist aber unklar, ob Nordkorea über die dafür nötige technische Expertise verfügt.
Kim kündigte laut dem Bericht für die nahe Zukunft den Start des ersten militärischen Aufklärungssatelliten Nordkoreas an.
Kim äußerte sich vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen auch mit Südkorea. Dessen Präsident Yoon Suk-yeol rief nach einer Mitteilung seines Büros das südkoreanische Militär dazu auf, jede nordkoreanische Provokation mit Vergeltung ahnden zu können. Nach südkoreanischen Angaben waren Drohnen aus Nordkorea nach Weihnachten in den Luftraum des Nachbarstaates eingedrungen.
Neuer Raketentest in der Neujahrsnacht
In der vergangenen Nacht führte Nordkorea einen Waffentest durch. Einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA wurde "ein extrem leistungsfähiger Mehrfachraketenwerfer" getestet.
Wie das südkoreanische Militär berichtet, wurde erneut eine Kurzstreckenrakete in Richtung offenes Meer abgeschossen. Diese sei aus der Region Yongseong aus ins Meer abgefeuert worden, so die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den Generalstab. Erst am Vortag hatte Nordkorea laut Angaben aus Seoul drei ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite.
Protest aus Japan
Japans Regierung ließ über ihre Botschaft in Peking Protest gegen das Verhalten Pjöngjangs einlegen. China wird großer Einfluss auf die Führung Nordkoreas zugeschrieben.
Die Besorgnis über das nordkoreanische Atomprogramm ist gewachsen, seit Nordkorea im vergangenen Jahr ein neues Gesetz verabschiedet hatte, das den präventiven Einsatz von Atomwaffen in einer Vielzahl von Situationen erlaubt.
Ausweitung der Manöver
Die wiederholten Drohungen veranlassten die Vereinigten Staaten und Südkorea, ihre Manöver auszuweiten und eine trilaterale Sicherheitskooperation unter Einbeziehung Japans zu verstärken.
Das US-Militär warnte, jeder atomare Angriff Nordkoreas auf die Vereinigten Staaten oder ihre Verbündeten und Partner würde das Ende der nordkoreanischen Führung zur Folge haben.