"Nanmadol" in Japan Mindestens vier Tote durch Taifun
Noch immer sind im Südwesten Japans mehr als 140.000 Haushalte ohne Strom. Behörden melden mehr als 100 Verletzte und mindestens vier Tote. Mittlerweile hat der heftige Taifun "Nanmadol" nachgelassen.
Durch den ungewöhnlich schweren Taifun "Nanmadol" sind im Südwesten Japans mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Ein Regierungssprecher bestätigte zwei Todesfälle, bei zwei weiteren stand die ärztliche Bescheinigung noch aus. Die endgültige Zahl der Opfer könnte noch steigen.
Fast sechs Millionen Menschen direkt betroffen
"Nanmadol" war am Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 234 km/h und heftigem Regen in Kyushu, einer der Hauptinseln Japans, auf Land getroffen und entlang der Küste in Richtung Nordosten weitergezogen. Für fast sechs Millionen Menschen galt eine Evakuierungswarnung.
Auf seinem Weg schwächte sich der Taifun immer weiter ab. Inzwischen stuften ihn die Behörden zu einem außertropischen Zyklon herab. Auch der öffentliche Personennahverkehr läuft mittlerweile in den betroffenen Gebieten wieder weitgehend normal.
Gesamtes Ausmaß noch unklar
Die schwersten Schäden richtete "Nanmadol" auf Kyushu an. In der besonders betroffenen Präfektur Miyazaki fiel innerhalb von 24 Stunden soviel Regen wie sonst binnen eines Monats.
Dort sei ein Mann aus der Stadt Miyakonojo tot in einem überfluteten Auto auf einem Acker gefunden worden, teilten örtliche Behörden mit. Ein Mensch gilt weiterhin als vermisst. Bei zwei weiteren Opfern war zunächst unklar, ob ihr Tod mit dem Taifun zusammenhing.
Insgesamt wurden demnach mehr als 110 Menschen verletzt. 140.000 Haushalte, vorwiegend auf der südlichen Insel Kyushu, seien weiter ohne Strom.
Zudem sei am Raumfahrtzentrum der japanischen Weltraumorganisation JAXA auf der Insel Tanegashima eine Wand beschädigt worden. Das Ausmaß der Schäden sei noch nicht klar. In dem betroffenen Gebäude wurden nach Angaben des Ministeriums Raketen zusammengebaut.
Immer mehr heftige Stürme
Die Taifun-Saison in Japan hat von August bis September ihren Höhepunkt. Das Land wird jedes Jahr von etwa 20 schweren Stürmen und in deren Gefolge von Starkregen heimgesucht, der zu plötzlichen Überschwemmungen und Erdrutschen führen kann.
Vor drei Jahren kamen durch den Taifun "Hagibis" mehr als hundert Menschen ums Leben. Wissenschaftler sind überzeugt, dass die Zahl der extremen Wetterphänomene durch den Klimawandel zunimmt.