Anbau und Besitz Thailand legalisiert Marihuana
Thailand hat Marihuana für den medizinischen und industriellen Gebrauch freigegeben - als erstes Land in Asien. Das zuständige Ministerium will eine Million Setzlinge verteilen - auch aus wirtschaftlichen Gründen.
Thailand hat den Anbau und Besitz von Marihuana legalisiert. Das Ministerium für öffentliche Gesundheit des Landes nahm die gesamte Pflanze von der Liste der Betäubungsmittel. Damit ist Thailand das erste Land in Asien, das Marihuana für den medizinischen und industriellen Gebrauch entkriminalisiert. Das Ministerium kündigte außerdem an, es werde eine Million Marihuana-Setzlinge verteilen.
Strafen für Rauchen in der Öffentlichkeit
Die Regierung warnte jedoch, das Rauchen in der Öffentlichkeit könne nach wie vor als Belästigung angesehen und mit einer Geldstrafe von 25.000 Baht - umgerechnet rund 730 Euro - geahndet werden. Auch Marihuana-Extrakte, wie zum Beispiel Öl, bleiben illegal, wenn sie mehr als 0,2 Prozent der berauschenden Substanz THC enthalten.
Für den Privatgebrauch von Marihuana gelten dagegen eher laxe Regeln. Notwendig sind dazu lediglich eine Registrierung und die Erklärung, dass die Ernte für medizinische Zwecke bestimmt ist. Kontrolliert werden soll voraussichtlich aber nicht, was die Menschen zu Hause anbauen und rauchen.
Touristen sollten vorsichtig sein
Touristen sollten vorerst dennoch vorsichtig sein, warnte Sarana Sommano von der Abteilung für Pflanzen- und Bodenwissenschaften der Universität Chiang Mai. "Das Problem besteht darin, dass Cannabis nicht mehr als Betäubungsmittel gilt, es aber keine Vorschriften und Regeln des Ministeriums für den Konsum gibt", erklärte sie. Das gelte etwa für das Autofahren unter dem Einfluss von Drogen.
Thailand will mit dem Schritt vor allem auf dem Markt für medizinisches Marihuana Fuß fassen. Das Land verfügt bereits über eine gut entwickelte Medizintourismusbranche. Hinzu kommt, dass das tropische Klima in Thailand ideal für den Anbau der Pflanze ist.