H10N3-Variante in China Vogelgrippe bei einem Menschen nachgewiesen
Vogelgrippe-Fälle bei Menschen sind selten, kommen aber vor: Nun hat sich in China erstmals ein Mensch nachweislich mit der H10N3-Variante des Virus angesteckt. Die Behörden rechnen nicht mit einer großflächigen Ausbreitung.
In China wurde erstmals bei einem Menschen eine Infektion mit der Vogelgrippe-Variante H10N3 nachgewiesen. Nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission wurde das Virus bei einem 41 Jahre alten Mann in der Provinz Jiangsu gefunden, der Ende April mit Fieber ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Wie die Behörde mitteilte, sei das Risiko einer großflächigen Ausbreitung des Erregers aber "sehr gering".
Die chinesische Gesundheitskommission bezeichnete den Virustyp H10N3 als schwach pathogen, er führt bei infizierten Vögeln also eher nicht zu schweren Erkrankungen oder zum Tod. Eine Übertragung auf den Menschen wurde bisher allerdings noch nie festgestellt.
H5N8-Variante im Februar beim Menschen festgestellt
Die auch als Geflügelpest bezeichnete Vogelgrippe tritt sowohl bei Wildvögeln als auch in Geflügelbetrieben auf. In China wurden schon mehrere Virusstämme nachgewiesen, es kam bisher aber nur selten zu größeren Ausbrüchen bei Menschen. Die letzte größere Vogelgrippe-Welle in China war im Winter 2016/17 von dem Virus-Typ H7N9 ausgelöst worden. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) haben sich seit 2013 insgesamt 1668 Menschen mit H7N9 infiziert, 616 Menschen starben.
In Deutschland tritt derzeit der Virus-Typ H5N8 auf. Er ist für die Vögel in der Regel tödlich, eine Gefahr für den Menschen wurde bisher nicht angenommen. Im Februar hatten die russischen Behörden allerdings erstmals eine Übertragung auf Menschen vermeldet. Die Erkrankung verlief demnach aber bei allen sieben Infizierten ohne Komplikationen.