EU-Bericht zur Qualität der Badegewässer Ungetrübter Badespaß in Europa
Deutschlands Badegewässer sind einem Bericht der EU-Kommission zufolge so sauber wie noch nie. Fast alle deutschen Küstenstrände erfüllten 2009 die EU-Hygienestandards. Auch in deutschen Flüssen und Seen kann bedenkenlos gebadet werden - ebenso wie in den meisten europäischen Urlaubsländern.
Deutsche Küsten, Seen und Flüsse sind so sauber wie seit 20 Jahren nicht mehr. Fast alle deutschen Strände an Nord- und Ostsee sowie den Seen erfüllten 2009 die Mindeststandards der Europäischen Union. 99,5 Prozent der Küstenstrände und 98,4 Prozent der Flüsse und Seen in Deutschland sind ausreichend sauber, um dort zu baden.
Das ergab der Bericht der Europäischen Kommission und der Europäischen Umweltagentur. Noch nie seit Beginn der Messungen für den jährlichen EU-Badegewässerbericht vor knapp 20 Jahren hat ein so hoher Anteil der deutschen Strände die Vorgaben erfüllt. In ganz Deutschland fielen nur neun Badestellen durch.
Deutliche Verbesserung in den vergangenen Jahrzehnten
Ähnlich positiv fällt die Entwicklung in ganz Europa aus. In der EU ist die Wasserqualität seit 1990 enorm gestiegen, für Küstengebiete kletterte der Wert in diesem Zeitraum von 80 auf 95,6 Prozent und bei den Binnengewässern sogar von 52 auf 89,4 Prozent. "In den vergangenen 30 Jahren hat die Gesetzgebung der EU sowie der einzelnen Mitgliedstaaten die Badegewässerqualität deutlich gesteigert", erklärte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik.
Die Arbeit der EU sei aber noch nicht erledigt: Ein Problem seien nach wie vor Abwässer aus nahegelegenen Häfen oder Flughäfen sowie die Vermüllung der Strände. Hier müsse die EU in Zusammenarbeit mit den Behörden in den Mitgliedsstaaten für weitere Verbesserungen sorgen, so der Umweltkommissar.
Spitzenreiter: Griechenland, Zypern und Frankreich
Spitzenreiter unter den 27 EU-Ländern waren 2009 Griechenland, Zypern und Frankreich: Dort erfüllten nahezu alle getesteten Badestellen neben den Mindeststandards auch die besonders anspruchsvollen EU-Leitwerte. Doch nicht nur dort, sondern in ganz Europa ist das Baden an den meisten Meeresstränden nahezu überall sorglos möglich. Nur für zwei Prozent der europäischen Küstengewässer wurde ein generelles Schwimmverbot ausgesprochen. Die meisten dieser verunreinigten Badestellen liegen in Italien: Mehr als 300 Badeorte mussten dort wegen schlechter Wasserqualität geschlossen bleiben.
Die meisten europäischen Strände entsprechen den EU-Standards - auch auf Mallorca.
Der Bericht bewertet die Qualität von mehr als 20.000 Badegewässern in allen 27 Mitgliedstaaten der EU im Jahr 2009, darunter knapp 2300 in Deutschland. Die Proben wurden auf physikalische, chemische und mikrobiologische Verunreinigungen untersucht, darunter Fäkalbakterien, Mineralölrückstände, Reinigungsmittelschaum und giftige Säuren. Die Daten vom vergangenen Sommer bieten laut EU einen zuverlässigen Trend für diesen Sommer.