Vulkanausbruch auf Island Feuer und Rauch überm Bardarbunga
Was Experten längst erwartet haben, ist in der Nacht geschehen: Der isländische Vulkan Bardarbunga ist ausgebrochen. Die Situation ist derzeit nicht gefährlich, auch der Flugverkehr ist bislang nicht beeinträchtigt - anders als 2010 beim Eyjafjallajökull.
Der isländische Vulkan Bardarbunga ist in der Nacht etwa neun Kilometer nördlich des Vatnajökull-Gletschers ausgebrochen. Aus einem 100 Meter langen Riss strömt nun Lava heraus. Entgegen ersten Befürchtungen stellt der Ausbruch aber zunächst keine Gefahr für den Flugverkehr dar. Der Wetterdienst der Insel senkte deshalb die Warnstufe auf Orange, nachdem er wenige Stunden zuvor die höchste Alarmstufe Rot ausgerufen hatte. Entscheidend für den Schritt war, dass die Behörden keine Asche in der Luft feststellen konnten. Die Behörden hoben das Flugverbot über dem Berg daher wieder auf.
Der jetzige Ausbruch ereignete sich an einer Stelle, die nicht von Gletschern bedeckt ist. Damit ist das Risiko geringer, dass Aschewolken in die Höhe geschleudert werden. Die Lage in Island wird aufmerksam verfolgt, weil jeden Tag viele Transatlantikflüge die Region überqueren.
Vulkanasche - gefährlich für Flieger mit Düsentriebwerken
Für den Fall, dass die Eruptionen heftiger werden, muss mit Behinderungen im Flugverkehr in Nordeuropa und über dem Nordatlantik gerechnet werden.
Vulkanasche ist gefährlich für Flugzeuge mit Düsentriebwerken, da sich Aschepartikel auf den Triebwerksschaufeln festsetzen können. Im schlimmsten Fall kann ein Triebwerk ausfallen. Zudem haben kleine Teilchen einen Abreibe-Effekt wie ein Sandstrahler. Sensoren der Messgeräte für Geschwindigkeit und Höhe können ausfallen.
Im April 2010 hatte der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull einen Monat lang den Flugverkehr in Europa lahmgelegt. Mehr als 100.000 Flüge wurden damals gestrichen, gut acht Millionen Reisende saßen zum Teil tagelang auf Flughäfen fest.
Dobrindts Aktionsplan
Um diesmal besser vorbereitet zu sein, hat das Bundesverkehrsministerium Vorkehrungen getroffen. "Wir haben einen Aktionsplan erarbeitet, mit dem wir jederzeit auf aktuelle Situationen reagieren können", sagte Minister Alexander Dobrindt (CSU).
Vorgesehen sind eine enge Abstimmung von Wetterexperten sowie sofortige Messungen der Aschekonzentration in einer möglicherweise heranziehenden Wolke. Dafür stehen ein Spezialflugzeug sowie bundesweit 70 Infrarot-Laser bereit.