Trauer um US-Schriftsteller Bestsellerautor Paul Auster gestorben
Der US-Bestsellerautor Paul Auster zählte zu den beliebtesten Schriftstellern seiner Generation. Berühmt wurde er unter anderem mit der "New-York-Trilogie". Nun ist Auster im Alter von 77 Jahren gestorben.
Der US-Schriftsteller Paul Auster ist tot. Der Autor der "New-York-Trilogie" starb mit 77 Jahren an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung, wie die Schriftstellerin Jacki Lyden mitteilte, die mit Auster befreundet war.
Auster starb demnach in seinem Haus im New Yorker Stadtbezirk Brooklyn. Seine Frau Siri Hustvedt und seine Tochter Sophie Auster seien bei ihm gewesen, so Lyden. Hustvedt hatte die Krebserkrankung des Autors im vergangenen Jahr öffentlich gemacht. Zuerst hatten die New York Times und der britische Guardian über Austers Tod berichtet.
Auster wurde 1947 in Newark als Sohn jüdischer Einwanderer geboren und träumte schon in seiner Jugend davon, Schriftsteller zu werden. Er studierte Literatur in New York und Frankreich und finanzierte sich anfangs durch Lehraufträge und Übersetzungsarbeiten.
Exzentrische, zerrüttete Charaktere
Nachdem seine erste Ehe gescheitert war, gelang ihm Mitte der 1980er Jahre mit der "New-York-Trilogie" - drei lose miteinander verbundenen Detektivgeschichten mit den Titeln "Stadt aus Glas", "Schlagschatten" und "Hinter verschlossenen Türen" - der Durchbruch. Später etablierte er sich mit Werken wie "Mond über Manhattan", "Mr. Vertigo" und "Das Buch der Illusionen" als gefeierter Bestsellerautor.
Austers Figuren, oft von seiner eigenen Lebensgeschichte beeinflusst, sind exzentrische, zerrüttete Charaktere. Sie verlieren sich auf der Suche nach sich selbst in dunklen Abgründen und obskuren Ecken. Das Unvorhersehbare, zufällige Ereignisse und fantastische Wendungen prägen ihr Dasein und geben Anlass zu philosophischen Betrachtungen über Kunst und Kultur, Identität, Leben und Tod.
Der Bestsellerautor erhielt etliche Preise. Er war einer der beliebtesten und erfolgreichsten US-Schriftsteller seiner Generation, seine Werke wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Auch in Deutschland war er bekannt.
Auster schaffte nur eine Seite pro Tag
Sein Leben lang schrieb Auster langsam. Erst Entwürfe mit der Hand, dann fertige Manuskripte mit der Schreibmaschine. Eine Seite schaffe er so etwa pro Tag, sagte Auster einmal der Nachrichtenagentur dpa. "Aber wenn man dranbleibt, läppern sich die Seiten."
In jüngerer Vergangenheit veröffentlichte Auster einige umfangreiche Werke, darunter den Roman "4 3 2 1" von 2017, der mehr als 1.000 Seiten umfasst, und die etwa 800 Seiten starke Biografie über den US-Autor Stephen Crane mit dem Titel "In Flammen".
"Baumgartner" war letztes Werk
Der mit rund 200 Seiten relativ kurze Roman "Baumgartner" erschien vergangenen November in den USA. Darin geht es um einen Witwer, der um seine Frau trauert. Austers Ehefrau Hustvedt nennt es ein "kleines zartes und wundervolles Buch".
Nach seiner Krebsdiagnose unterzog Auster sich einer Reihe von Behandlungen, wie er zur Veröffentlichung von "Baumgartner" dem Guardian erzählte. "Ich habe das Gefühl, dass mein Gesundheitszustand so prekär ist, dass dies das Letzte sein könnte, was ich jemals schreibe." Doch wenn dies das Ende sei, dann habe es sich gelohnt - er gehe umgeben von "menschlicher Freundlichkeit" in seinem Freundeskreis.