Biden beleidigt Journalisten "Was für ein dummer Scheißkerl"
Von seinen Mitarbeitern erwartet US-Präsident Biden Respekt gegenüber Journalisten. Jetzt hat er seine eigenen Prinzipien gebrochen - und einen Reporter beleidigt. Die Bemerkung wurde ins offizielle Protokoll aufgenommen.
US-Präsident Joe Biden ist wegen eines noch angeschalteten Mikrofons bei der vulgären Beschimpfung eines Journalisten erwischt worden. "Was für ein dummer Scheißkerl", sagte Biden im Weißen Haus über den Reporter Peter Doocy vom konservativen Nachrichtensender Fox News. Das ist auf Aufnahmen zu hören.
Doocy hatte Biden zum Ende einer Pressekonferenz beim Herauslaufen gefragt, ob die hohe Inflation in den USA seiner Demokratischen Partei bei den Kongress-Zwischenwahlen im November schaden könnte. "Nein, es ist ein großartiger Pluspunkt, mehr Inflation", sagte der noch an seinem Pult stehende Biden sarkastisch.
Er murmelte daraufhin mit leiser Stimme: "Was für ein dummer Scheißkerl." Biden verwendete dabei den Ausdruck "stupid son of a bitch". In den USA gilt diese Beschimpfung als weniger schlimme Beleidigung als die wörtliche deutsche Übersetzung "Hurensohn".
Doocy reagiert entspannt - Biden ruft ihn an
Doocy, der als Korrespondent seines Senders im Weißen Haus arbeitet, reagierte entspannt auf die Äußerung des Präsidenten. "Noch hat ihn niemand einem Faktencheck unterzogen und gesagt, dass das nicht wahr ist", sagte er lächelnd auf Fox News.
Doocy sagte später, dass Biden ihn angerufen habe. Dabei habe der US-Präsident gesagt: "Es ist nichts Persönliches, Kumpel."
Das Weiße Haus nahm die Bemerkung später sogar ins offizielle Protokoll der Pressekonferenz auf. Damit geht sie in die offizielle Geschichtsschreibung ein. "Das gibt dem Ganzen das gewisse Etwas", kommentierte die Korrespondentin der "New York Times", Katie Rogers, auf Twitter.
Respekt gegenüber Journalisten
Der konservative Nachrichtensender ist bekannt für eine äußerst kritische Berichterstattung über Biden, Doocy selbst fällt immer wieder mit hartnäckigen und auch provokativen Fragen an den Präsidenten auf. Biden ist bekannt dafür, dass er sich gerne umgangssprachlich äußert und sich auch immer wieder verbale Aussetzer leistet.
Er hatte zu Beginn seiner Amtszeit allerdings seinen Mitarbeitern eingetrichtert, Journalisten gegenüber mit Respekt aufzutreten. Er wollte sich damit von Trump abgrenzen, der Journalisten immer wieder offen attackiert hatte.