Coronavirus in Spanien So viele Tote wie noch nie an einem Tag
Mehr als 10.000 Menschen sind in Spanien bereits an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. 950 Patienten waren es binnen 24 Stunden. Trotzdem sieht die Regierung Grund für Optimismus.
Spanien hat an einem einzigen Tag 950 Todesfälle wegen Sars-CoV-2 registriert. Das sei die bislang höchste Zahl, teilte das Gesundheitsministerium mit. Zuvor hatte das Land fünf Tage hintereinander mehr als 800 Tote zu beklagen. Insgesamt starben nach jetzigem Stand 10.003 Menschen an dem Virus.
"Kurve stabilisiert"
Die Zahl neu registrierter Fälle sei um acht Prozent auf 110.238 geklettert, erklärten die Behörden. Das sei jedoch ein deutlicher Rückgang gegenüber der durchschnittlichen Zunahme pro Tag von 20 Prozent Mitte März. Nachdem eine Ausgangssperre verhängt wurde, sei die tägliche Zunahme der Infektionen schon auf weniger als zwölf Prozent zurückgegangen.
Die Statistiken der vergangenen Tage gäben Grund zu Optimismus, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa. "Die Daten zeigen, dass die Kurve sich stabilisiert hat, wir haben den Höhepunkt erreicht und eine Verlangsamung hat begonnen." Gleichzeitig bleibe die Situation auf den Intensivstationen aber noch kritisch.
Die Regierung räumte aber ein, dass die Gesamtzahl der Infektionen deutlich höher sein könne, weil täglich nur 15.000 bis 20.000 Tests auf das Virus möglich seien.
Eine positive Nachricht konnten die Behörden noch verkünden: Die Zahl der geheilten Patienten schaffte es auf eine Höchstmarke: Seit Mittwoch wurden fast 4100 Menschen als gesund entlassen.
Mehr als eine halbe Million Infektionen in Europa
Europaweit wurden inzwischen mehr als 500.000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Europa ist der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent. Mit jeweils mehr als 100.000 Fällen ist die Lage in Spanien und Italien besonders ernst. In Italien starben bereits 13.155 Infizierte - so viele wie in keinem anderem Land der Welt.
Die Zahl der weltweiten Infektionen bewegt sich auf die Millionenmarke zu: Die Johns-Hopkins-Universität bezifferte sie um 13 Uhr MESZ auf knapp 942.000 und gab die Zahl der Todesopfer mit mehr als 47.520 an. Weil Testkapazitäten beschränkt sind und vielfach Infizierte mit leichten oder fehlenden Symptomen nicht getestet werden, dürften die wirklichen Fallzahlen deutlich höher liegen.