Eindämmung des Coronavirus EU setzt auf koordinierte Abwehr
Im Kampf gegen das Coronavirus hat die EU alle Mitgliedsstaaten zur Zusammenarbeit aufgerufen, um die Einreise-Überwachung zu koordinieren. Die Weltgesundheitsorganisation warnt derweil vor Panikmache.
Genaue Kontrolle und Prävention sind angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus derzeit die wesentlichen Schutzmaßnahmen, die weltweit ergriffen werden. Die EU-Kommission setzt daher auf ein koordiniertes Vorgehen aller Mitgliedsländer bei der Überwachung von Einreisen. Man habe um kontinuierliche und detaillierte Informationen gebeten, hieß es nach einer Sitzung des Ausschusses für Gesundheitssicherheit in Brüssel.
Wie eine Kommissionssprecherin mitteilte, hat sich das Koordinierungsgremium der europäischen Gesundheitsbehörden (HSC) bereits zum dritten Mal getroffen. Im Zentrum der Diskussion hätten die Abwehrmaßnahmen in den einzelnen EU-Staaten, die Information der Bevölkerung, Reisehinweise und die weitere Koordinierung gestanden. Weitere Treffen des Ausschusses seien geplant.
Mit Infotafeln werden ankommende Passagiere am Flughafen Düsseldorf auf deutsch, englisch und chinesisch über mögliche Symptome einer Ansteckung mit dem Coronavirus aufgeklärt.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärte, er sehe Deutschland gut vorbereitet. "Die Gefahr für die Gesundheit der Menschen in Deutschland durch die neue Atemwegserkrankung aus China bleibt nach Einschätzung des RKI (Robert Koch-Instituts) weiterhin gering."
WHO traut China Eindämmung zu
Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt trotz der weiteren Verbreitung des Coronavirus vor Panikmache. Er sei zuversichtlich, dass China die Ausbreitung kontrollieren und eindämmen könne, sagte WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua nach einem Treffen mit Behördenvertretern in Peking.
Er befürworte die Maßnahmen der chinesischen Regierung. Tedros sprach sich den Angaben zufolge dagegen aus, Ausländer, die sich derzeit in China aufhalten, außer Landes zu bringen. Zugleich forderte er die Menschen auf, Ruhe zu bewahren.
Frankreich startet Rückholaktion am Mittwoch
Frankreich entsendet nach Behördenangaben am Mittwoch ein erstes Flugzeug nach China, um Franzosen aus der besonders vom Virus-Ausbruch betroffenen Stadt Wuhan zurückzuholen. Die Maschine werde am Donnerstag in Frankreich erwartet, erklärte Staatsminister Jean-Baptiste Djebarri im Sender CNews.
Die Personen würden zunächst unter Quarantäne gestellt. Zu einem späteren Zeitpunkt solle ein zweites Flugzeug Franzosen zurückholen, die Symptome der Krankheit zeigen. Sie sollen dann in Paris behandelt werden. Auch in Deutschland gibt es Pläne für eine Rückholaktion durch die Bundeswehr. In Wuhan halten sich derzeit etwa 90 Deutsche auf.