EU zahlt für Versorgung von Flüchtlingen Millionen für Griechenland und Türkei
Zigtausend Flüchtlinge sitzen in Griechenland fest. Für ihre Versorgung stellt die EU Geld bereit. Demnach erhält Griechenland 83 Millionen Euro aus einem jüngst eingerichteten Hilfsfonds. Die Türkei bekommt zudem 110 Millionen im Rahmen des EU-Pakts.
Die Europäische Union will der Türkei und Griechenland Flüchtlingshilfen zahlen. Nach Angaben der EU-Kommission in Brüssel erhält die Türkei 110 Millionen Euro. Das Geld werde im Rahmen des beschlossenen EU-Pakts bereitgestellt und soll Arznei- und Lebensmittel für Migranten finanzieren, die von Griechenland in die Türkei zurückgebracht wurden. 50 Millionen Euro aus der Summe sollen syrischen Flüchtlingen als humanitäre Hilfe zugute kommen. Insgesamt habe Brüssel bislang 187 Millionen ausgezahlt, hieß es. Die EU hatte im Rahmen des Flüchtlingspaktes insgesamt sechs Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Für Flüchtlinge in Griechenland stellte die Brüsseler Behörde 83 Millionen Euro aus einem jüngst eingerichteten Hilfsfonds bereit.
Insgesamt 700 Millionen Euro für Griechenland
Griechenland soll bis 2018 mit insgesamt 700 Millionen Euro zur Versorgung dort gestrandeter Flüchtlinge und Migranten unterstützt werden. Die 83 Millionen Euro der ersten Tranche werden an acht Hilfsorganisatrionen ausgezahlt, die der griechischen Regierung bei der Unterbringung und Betreuung der Menschen helfen, wie der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides, mitteilte. Dazu gehören das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, der dänische Flüchtlingsrat, das internationale Rote Kreuz und Save the Children.
Es ist das erste Mal, dass ein solcher Hilfsfonds genutzt wird, um einem EU-Mitgliedsland unter die Arme zu greifen. Der Fonds soll EU-Staaten zugute kommen, die etwa einen plötzlichen, starken Andrang von Flüchtlingen bewältigen müssen.
Zigtausende Flüchtlinge sitzen fest
Seit Schließung der sogenannten Balkanroute im März sitzen in Griechenland etwa 53.000 Menschen fest, die nach Westeuropa gelangen wollten. Allein nahe Idomeni an der Grenze zu Mazedonien harren Tausende Menschen aus in der Hoffnung, dass sie doch noch Richtung Norden durchgelassen werden.
Seit 20. März gilt zudem der EU-Pakt mit der Türkei, mit dem die illegale Zuwanderung in die EU reduziert werden soll. Danach können Menschen in die Türkei zurückgeschickt werden, die entweder keinen Asylantrag in Griechenland gestellt oder keinen Asylanspruch haben.
Hilfe für Libyen
Damit zunehmend weniger Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa kommen, will die EU zudem ihren Kampf gegen illegale Einwanderung aus Afrika vor der Küste Libyens ausweiten und beim Aufbau der Küstenwache helfen. Die Bundesregierung plant nach den Worten von Außenminister Frank-Walter Steinmeier, gemeinsam mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP einen Stabilisierungsfonds für Libyen aufzulegen.