Kandidaten für EU-Kommission 14 Männer und 13 Frauen
So viele weibliche wie männliche EU-Kommissare: Das hatte sich die künftige Kommissionspräsidentin von der Leyen vorgenommen. Nun hat sie ihre Kandidaten vorgestellt - und ihr Ziel praktisch erreicht.
Zum ersten Mal soll die EU-Kommission fast zur Hälfte mit Frauen besetzt sein. Der künftigen Kommission sollen 14 Männer und 13 Frauen angehören. Dies geht aus einer Liste mit Kandidaten vor, die die EU-Kommission veröffentlichte.
Die künftige Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte eine gleichmäßig aus Männern und Frauen besetzte Kommission versprochen. Gibt es keinen Widerstand im Europaparlament, würde der Frauenanteil damit deutlich steigen: Zurzeit sind es neun Frauen und 19 Männer in der EU-Kommission. Das entspricht einem Frauenanteil von 32 Prozent.
Die neue EU-Kommission soll am 1. November ihr Amt antreten. In ihr stellt jeder Mitgliedstaat einen Kommissar - für Deutschland ist das von der Leyen. Großbritannien, das nach bisherigem Stand zum 31. Oktober aus der EU austritt, hat keinen Kandidaten mehr benannt.
Widerstand erwartet
Vorbehalte bei den Europaparlamentariern gibt es vor allem gegen die Nominierten aus Ungarn, Polen und Rumänien. Der für Ungarn nominierte ehemalige Justizminister Laszlo Trocsanyi ist umstritten, weil er eine inzwischen gestoppte Justizreform mitgetragen hat. Gegen den polnischen Kandidaten Janusz Wojciechowski ermittelt die europäische Anti-Betrugs-Behörde OLAF. Die von Rumänien nominierte Rovana Plumb sieht sich Korruptionsvorwürfen ausgesetzt.
Wer macht was?
Morgen will von der Leyen auch die Verteilung der Aufgabenbereiche vorstellen. Danach stellen sich die Kommissarskandidaten ab Ende September Anhörungen im Europaparlament.
Die EU-Kommission ähnelt einer Regierung mit verteilten Ressorts. Sie schlägt europäische Gesetze vor und achtet auf deren Einhaltung. Von der Leyen ist die erste Frau an der Spitze der Kommission.