Nach Skripal-Attentat EU bestraft Russlands Geheimdienst
Der Fall Skripal hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Als Konsequenz hat die EU nun mehrere russische Geheimdienstmitarbeiter mit Sanktionen belegt. Unter ihnen auch die mutmaßlichen Attentäter.
Die EU-Außenminister haben Sanktionen gegen russische Geheimdienstmitarbeiter beschlossen. Der Chef und der stellvertretende Leiter des russischen Militärgeheimdienstes GRU dürften nicht mehr in die EU einreisen und ihre Vermögen in Europa würden eingefroren, teilte der EU-Rat mit.
Auch die beiden Agenten Alexander Petrow and Ruslan Boschirow, die den Anschlag auf Skripal im März vergangenen Jahres verübt haben sollen, wurden auf die EU-Sanktionsliste gesetzt. Wegen "des Besitzes, der Beförderung und der Verwendung eines giftigen Nervengases" bei dem Anschlag in Salisbury.
In der südenglischen Stadt waren der Ex-Doppelagent Skripal und seine Tochter vergiftet worden. Beide wurden dem in der Sowjetunion entwickelten Nervengift Nowitschok ausgesetzt, sie entgingen nur knapp dem Tod. Für die Tat macht die EU Russland verantwortlich. Die Regierung in Moskau bestreitet eine Verwicklung. Ein Kreml-Sprecher kritisierte die Sanktionen und forderte Beweise für eine russische Beteiligung.
Grundlage: Neue EU-Regeln
Neben den russischen Staatsbürgern setzten die EU-Außenminister auch fünf Syrer und das syrische Zentrum für wissenschaftliche Studien und Forschung (SSRC) auf die Sanktionsliste. Ihnen wird von der EU ebenfalls vorgeworfen, für die Verbreitung und den Einsatz von chemischen Waffen verantwortlich zu sein.
Grundlage für die Sanktionen ist eine neue EU-Regelung für restriktive Maßnahmen gegen den Einsatz und die Verbreitung chemischer Waffen. Sie wurde mit den Beschlüssen der EU-Außenminister erstmals angewandt.