Aus dem Meer gerettete Migranten kommen in Gran Canaria, Spanien, an Land.

Zahlen der EU-Asylagentur 2024 weniger Asylanträge in Europa

Stand: 11.01.2025 12:42 Uhr

Die Zahl der Asylanträge in Europa ging 2024 nach Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union um rund zwölf Prozent zurück. Die meisten Antragsteller fliehen nach wie vor aus bekannten Krisenregionen.

Die Zahl der Asylanträge in der EU sowie Norwegen und der Schweiz ist im vergangenen Jahr um rund zwölf Prozent gesunken. Die Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) mit Sitz in Malta registrierte insgesamt 1,008 Millionen Erstanträge, wie aus Zahlen hervorgeht, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegen. Zuerst berichtete die Welt am Sonntag über die neuen Zahlen.

Im Jahr 2023 waren es noch 1,14 Millionen Anträge gewesen. In den Jahren 2017 bis 2022 hatte die Zahl der Asylanträge allerdings teilweise deutlich unter einer Million gelegen.

Die meisten Antragsteller kamen nach Angaben der Asylagentur abermals aus dem Bürgerkriegsland Syrien (15 Prozent), gefolgt von Afghanistan (8,7 Prozent), Venezuela (7,3 Prozent) und der Türkei (5,5 Prozent).

BAMF meldet Rückgang um mehr als 30 Prozent

In Deutschland, dem mit Abstand bevölkerungsreichsten Land in der EU, werden weiterhin auch die meisten Asylgesuche gestellt - im vergangenen Jahr seien es 235.925 Anträge gewesen. Am Donnerstag sprach das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unter Berufung auf eigene Zahlen von 229.751 Erstanträgen - der Großteil von Menschen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Demnach stellten fast 100.000 Menschen weniger einen Asylantrag in hierzulande als noch im Jahr 2023 - ein Rückgang um 30,2 Prozent.

Gefolgt wird Deutschland laut der EUAA von den ebenfalls vergleichsweise bevölkerungsreichen Ländern Spanien (165.398 Anträge), Frankreich (158.512 Anträge) und Italien (154.824 Anträge). Schlusslicht ist Ungarn mit nur 29 neuen Asylanträgen im gesamten Jahr 2024.

Grenzkontrollen, Überwachungssysteme, Migrationsabkommen

Die Zahlen des EUAA-Berichts werden in einem als vertraulich gekennzeichneten Bericht der EU-Kommission vom 10. Januar 2025 zur Lage der Migration in der EU und in Drittstaaten genannt. Im vergangenen Jahr hat es zahlreiche Initiativen in der EU gegeben, um die Zahl der Asylanträge zu reduzieren.

Dazu gehörten etwa vermehrte Grenzkontrollen innerhalb des Schengen-Raums, ein Ausbau des Grenzschutzes durch neue Überwachungssysteme und Zäune, aber auch Migrationsabkommen mit wichtigen Transitstaaten wie Tunesien und Ägypten. Demnächst will die EU zwei weitere Migrationsabkommen mit Jordanien und Marokko abschließen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 11. Januar 2025 um 13:45 Uhr.