Energiekrise in Europa Belgien knipst Autobahnbeleuchtung aus
Um den Stromverbrauch zu senken, werden an Belgiens Autobahnen nachts die Lichter ausgehen. Den Anfang machte gestern die Wallonie. Das Beispiel soll bald im ganzen Land Schule machen.
Die Autobahnbeleuchtung scheint mehr oder weniger taghell: In Belgien ist das seit Jahrzehnten Alltag. Was für Autofahrerinnen und Autofahrer vor allem aus anderen europäischen Ländern immer ungewohnt war, soll auf vielen belgischen Strecken schon bald Vergangenheit sein. Die Lichter an den Autobahnen werden ausgehen.
In der vergangenen Nacht haben die wallonischen Behörden in ihrem Landesteil den Anfang gemacht - auf der Strecke zwischen Lüttich und Löwen. Bereits davon erhoffe man sich Einsparungen von jährlich rund 400.000 Euro.
Vor 60 Jahren eingeführt
Alles, was den Verbrauch von elektrischem Strom reduziere, sei in der derzeitigen Energiekrise richtig, sagte der wallonische Energieminister Philippe Henry. Das Beispiel soll deshalb im ganzen Land Schule machen. Vorgesehen ist, dass zumindest in der Wallonie die Autobahnbeleuchtungen zwischen 22 Uhr abends und fünf Uhr morgens aus bleiben.
Im flämischen Landesteil wurde die flächendeckende Autobahnbeleuchtung im Prinzip schon vor zehn Jahren abgeschafft. Zumindest auf der Hälfte der Strecken bleibt es seitdem bereits dunkel. Dieser Anteil könnte in den kommenden Monaten steigen.
Eingeführt hatte man die Autobahnbeleuchtung in Belgien vor rund 60 Jahren. Das sollte zu weniger Unfällen führen. Ein tatsächlicher Effekt ließ sich aber bislang nicht nachweisen.