Rettungsaktion gescheitert Verirrter Belugawal ist tot
Der Belugawal, der sich in die Seine bei Paris verirrt hatte, ist tot. Wenige Stunden, nachdem er aus einer Schleuse befreit wurde, hatte sich sein Zustand stark verschlechtert. Ärzte schläferten das Tier ein.
Der tagelang in einer Seine-Schleuse in Frankreich feststeckende Belugawal ist trotz einer Rettungsaktion gestorben. Nach seiner Bergung habe sich die Atmung des Tiers während des Transports in ein Meerwasserbecken zusehend verschlechtert, teilte die Präfektur in Caen mit. Deswegen sei der Wal eingeschläfert worden, erklärte Amtstierärztin Ollivet Courtois.
Erst in der vergangenen Nacht war der vier Meter lange und 800 Kilogramm schwere männliche Wal in einer sechsstündigen Rettungsaktion per Kran aus einer Schleuse gezogen worden. Dann wurde er auf einem Frachtkahn abgelegt, wo sich umgehend zahlreiche Tierärzte um ihn kümmerten. Sie hatten ihm allerdings nur geringe Überlebenschancen eingeräumt.
Die Generalsekretärin der Präfektur des Départements Eure, Isabelle Dorliat-Pouzet, sagte, der Transport in einem Kühllastwagen zum Meerwasserbecken in der Stadt Ouistreham am Ärmelkanal könne bei dem Tier Stress auslösen, der zum Tode führen könne. Der Wal sei "sehr untergewichtig" und habe "einige Verletzungen". Nach Angaben der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd litt der Beluga unter schweren Verdauungsproblemen. Das erkläre auch, warum er nicht mehr gefressen habe. Mehrere Versuche, das abgemagerte und geschwächte Tier zu füttern, waren zuvor erfolglos geblieben.
Belugas in arktischen Gewässern heimisch
Der Beluga war am Dienstag vergangener Woche erstmals in der Seine gesichtet worden und saß seit Freitag in einer Schleuse in Saint-Pierre-La-Garenne rund 70 Kilometer vor Paris fest - 130 Kilometer von der Seine-Mündung am Ärmelkanal entfernt. Normalerweise leben Belugawale in arktischen Gewässern vor den Küsten Russlands, Alaskas und Kanadas.
Es ist erst das zweite Mal, dass sich ein Belugawal nach Frankreich verirrt hat. Beim ersten Mal hatte ein Fischer im Jahr 1948 in der Loire-Mündung ein solches Tier in seinen Netzen entdeckt.