Corona-Pandemie WHO hebt Corona-Gesundheitsnotstand auf
Die Corona-Pandemie gilt nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand. Das entschied die Weltgesundheitsorganisation. Weltweit sind laut WHO infolge der Pandemie mindestens 20 Millionen Menschen gestorben.
Mehr als drei Jahre nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Verbreitung des Coronavirus zu einer weltweiten Pandemie erklärt hatte, hat die Organisation den internationalen Gesundheitsnotstand wieder aufgehoben.
Seit mehr als einem Jahr seien sowohl die Zahl der Corona-Neuinfektionen als auch die Zahl der Todesfälle infolge einer Ansteckung rückläufig, begründete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus die Entscheidung, welche die WHO auf Basis von Empfehlungen eines Expertengremiums getroffen habe.
Bei der Corona-Pandemie handele es sich mittlerweile um ein "etabliertes und andauerndes Gesundheitsproblem". Inzwischen seien die meisten Länder zu einem Leben wie vor dem Ausbruch der Pandemie zurückgekehrt. "Das bedeutet jedoch nicht, dass COVID-19 als globale Gesundheitsbedrohung vorbei ist", warnte Tedros.
Gesundheitsnotstand Ende Januar 2020 ausgerufen
Den internationalen Gesundheitsnotstand - und damit die höchste Alarmstufe - hatte die WHO bereits Ende Januar 2020 aufgrund der rasanten Ausbreitung des Virus in China ausgerufen. Es handele sich um eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite", begründete sie damals diesen Schritt.
Zuletzt hatte das zuständige Expertengremium im Januar dieses Jahres getagt und noch an der Einstufung festgehalten.
Mehr als 20 Millionen Corona-Tote weltweit
Mit dem Ende des Gesundheitsnotstandes korrigierte die WHO gleichzeitig ihre bisherige Schätzung der weltweiten Todesopfer in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion nochmals nach oben. Inzwischen geht die WHO von weltweit mindestens 20 Millionen Menschen aus, die in Zusammenhang mit einer Ansteckung gestorben sind. Und die tatsächliche Opferzahl liege wahrscheinlich noch höher, so Tedros.
Die in den USA ansässige Johns-Hopkins-Universität hatte ihre Statistik über die international gemeldeten Zahlen an Todesopfern und Neuinfektionen bereits am 10. März eingestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Institut mehr als 676 Millionen Corona-Fälle auf der ganzen Welt erfasst.
In Deutschland hingegen führen die Gesundheitsämter die Übermittlung von Fallzahlen an das Robert Koch-Institut weiter fort. Insgesamt registrierte das RKI seit dem Auftreten des Virus in der Bundesrepublik mehr als 38 Millionen Corona-Infektionen. 173.307 Bürgerinnen und Bürger starben der Statistik zufolge, nachdem sie sich mit dem Virus angesteckt hatten.
Staaten entscheiden selbst über Schutzmaßnahmen
Auch mit dem Ende des internationalen Gesundheitsnotstandes liegen die Entscheidungen über eventuelle Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung des Virus nach wie vor bei den einzelnen Staaten.
In Deutschland waren am 7. April die letzten noch gültigen Auflagen, wie etwa die Maskenpflicht in Arztpraxen, ausgelaufen.