Schüsse in Kopenhagen Mehrere Tote in Einkaufszentrum
Bei den Schüssen in einem Kopenhagener Einkaufszentrum sind nach Polizeiangaben mehrere Menschen getötet worden. Ein 22-jähriger Däne sei festgenommen worden. Ein terroristischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden.
In einem Einkaufszentrum in Kopenhagen sind nach Angaben der Polizei mehrere Menschen durch Schüsse getötet worden. Außerdem gebe es viele Verletzte, sagte ein Sprecher auf einer Pressekonferenz. Genauere Angaben machte er nicht. Die bisherigen Informationen seien mit Unsicherheit verbunden, es handele sich um eine Art Chaosphase.
Ein 22-jähriger dänischer Tatverdächtiger wurde festgenommen. Die Polizei gehe davon aus, dass er alleine gehandelt habe, sagte der Polizeisprecher. Es sei zu früh, um etwas über das Motiv zu sagen. Einen terroristischen Hintergrund schließe man nicht aus.
Schütze soll mit Langwaffe gefeuert haben
Es gebe bislang keine Hinweise auf weitere Täter, sagte der Chefinspekteur. Dennoch ermittele die Behörde weiter auch in diese Richtung. Der Schütze habe dunkle Kleidung getragen und sei nicht maskiert gewesen, sagte Augenzeugin Rikke Levandovski zu TV2. Ein weiterer Augenzeuge, Mahdi Al-Wazni, sagte, der Mann habe mit einer Langwaffe gefeuert.
Der dänische Fernsehsender TV2 veröffentlichte ein körniges Bild des mutmaßlichen Täters, auf dem dieser mit Shorts, einem Muskelshirt und einer Waffe in der rechten Hand zu sehen war.
Die Polizei teilte weiter mit, dass sie daran arbeite, das gesamte Gebäude zu sichern. Wer sich noch dort aufhalte, solle auf die Ankunft der Einsatzkräfte warten. Alle anderen Menschen sollten dem Bereich fernbleiben. Über dem Gelände schwebte ein Hubschrauber. Die Umgebung wurde abgesperrt.
Augenzeugen berichten von chaotischen Szenen
Als die ersten Schüsse fielen, hätten mehr als hundert Menschen rennend das Einkaufszentrum verlassen, meldeten dänische Medien unter Berufung auf Augenzeugen. Auf einem Foto war ein Mann zu sehen, der auf eine Krankentrage gelegt wurde. Augenzeugen berichteten, dass sich Menschen in den Läden der Mall versteckt hätten.
Ein von ihnen sagte dem Sender DR, er habe drei oder vier sehr laute Knalle gehört, als er gerade mit seiner Familie in einem Geschäft war. Dann seien andere Menschen in den Laden gerannt und hätten von Schüssen berichtet, daraufhin sei er mit seiner Familie durch einen Notausgang geflohen, sagte der Mann. Die Polizei rief Augenzeugen auf, Video- und Fotomaterial zur Verfügung zu stellen.
Bürgermeisterin: "Es ist sehr ernst"
Kopenhagens Oberbürgermeisterin Sophie H. Andersen zeigte sich entsetzt über den Vorfall. Es sei "furchtbar", twitterte sie. Man wisse noch nichts Genaues über Verletzte oder Todesopfer. "Aber es ist sehr ernst." Die Stadt stehe in engem Kontakt mit der Polizei und sei bereit zu helfen.
Das Einkaufszentrum Fields liegt im Stadtteil Amager zwischen dem Zentrum der dänischen Hauptstadt und dem Flughafen. In der Nachbarschaft liegt die Royal Arena, wo ein Konzert des Musikers Harry Styles stattfinden sollte. Laut dänischen Medien wurde es aber abgesagt.
Mehrere Tausend Fans waren zunächst noch in die Halle gelassen worden und warteten dort. Der Fernsehsender TV2 meldete, den Fans in der Halle sei gesagt worden, dass das Konzert aus Sicherheitsgründen nicht stattfinde. Die Fans seien gebeten worden, die Halle ruhig zu verlassen.