Nach russischem Angriff Bislang 40 Opfer aus Hochhaus geborgen
Nach dem russischen Angriff auf ein neunstöckiges Hochhaus in Dnipro steigt die Zahl der Opfer. Bislang sind laut ukrainischen Angaben 40 Menschen tot geborgen. Der Kreml bestritt, für den Angriff verantwortlich zu sein.
Die Zahl der Todesopfer nach dem russischen Raketenangriff auf ein mehrstöckiges Wohnhaus in der ukrainischen Stadt Dnipro ist auf 40 gestiegen. Unter den Toten sind den Angaben zufolge auch drei Kinder.
Das neunstöckige Hochhaus war am Samstag von einer Rakete getroffen worden. Der bislang folgenschwerste Angriff auf Zivilisten im Ukraine-Krieg war offenbar Teil einer großflächigen russischen Attacke mit Raketen und Marschflugkörpern.
Noch immer werden Dutzende Menschen vermisst. In Dnipro herrschen Minusgrade, weshalb kaum noch mit Überlebenden gerechnet werde, so die Polizei. Der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, gab die Zahl der Verletzten mit 75 an - darunter 14 verletzte Kinder. Demnach überlebten mehr als 100 Menschen den Einsturz des Hauses.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Peskow: Greifen keine Wohngebäude an
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bezeichnete den Angriff auf Twitter als "unmenschliche Aggression", weil er direkt auf Zivilisten gezielt habe. "Diese Verbrechen werden nicht ungestraft bleiben", schrieb er.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies die Verantwortung für den Angriff zurück und erklärte, die russischen Streitkräfte zielten nicht auf Wohngebäude. Der Komplex sei wohl durch ukrainische Abwehrmaßnahmen getroffen worden.
Das ukrainische Militär teilte gestern mit, es habe keine Mittel, eine Rakete von dem Typ abzuwehren, die das Wohnhaus in Dnipro getroffen habe.
Weitere Tote nach Angriffen in Cherson
Auch heute beschossen russische Truppen ukrainische Städte. Artilleriefeuer auf die Stadt und Region Cherson tötete nach Angaben von Gouverneur Jaroslaw Januschewytsch drei Menschen. 14 seien verletzt worden.
Dunkelgrün: Vormarsch der russischen Armee. Schraffiert: Von Russland annektierte Gebiete.
In der Stadt Cherson seien ein Krankenhaus, ein Kinderzentrum, eine Werft, Wohnhäuser und kritische Infrastruktur beschädigt worden. Auch in der Stadt Saporischschja schlugen russische Geschosse ein, beschädigten Industrieanlagen und verletzten drei Menschen, wie die Regionalverwaltung mitteilte.