Wintzenheim in Ostfrankreich Tote nach Brand in Ferienunterkunft
Bei einem Brand in einem Ferienheim im Elsass sind elf Menschen gestorben. Ermittlungen sollen klären, wie es zu dem Feuer kommen konnte. In dem Haus machten Menschen mit Behinderung Urlaub.
Bei einem Brand in einer Ferienunterkunft in Wintzenheim im Elsass sind elf Menschen ums Leben gekommen. Sie seien in den Trümmern gefunden worden, sagte die Vizestaatsanwältin von Colmar, Nathalie Kielwasser.
Zuvor waren bei dem Feuer in einem abgelegenen Ortsteil von Wintzenheim bei Colmar zehn Menschen mit Behinderung und ein Betreuer vermisst worden. Man wisse nicht, ob die Menschen wegen ihrer Behinderung Schwierigkeiten hatten, aus dem Haus zu kommen, sagte Kielwasser. Der Brandort befindet sich etwa 50 Kilometer von Freiburg entfernt.
Feuerwehr: Flucht war nicht möglich
Das Feuer war am Morgen gegen 6.30 Uhr ausgebrochen. Zu dem Zeitpunkt waren 28 Menschen dort untergebracht. Die örtliche Präfektur schrieb von zwei Erwachsenengruppen mit Menschen mit Behinderung. 300 von 500 Quadratmetern des Hauses standen in Flammen. Mit Hilfe von Dutzenden Feuerwehrleuten und Gendarmen konnte der Brand rasch unter Kontrolle gebracht werden.
Bei dem Feuer sei auch ein Mensch verletzt worden, ein weiterer stehe unter Schock, teilte die Präfektur mit. 17 Menschen konnten sich den Angaben zufolge noch vor Ankunft der Feuerwehr aus dem Haus retten, die meisten von ihnen aus dem Erdgeschoss.
Ermittlungen sollen nun klären, wie es zu dem Brand kam. Noch sei es zu früh, um die genaue Ursache zu kennen, sagte Kielwasser. Philippe Hauwiller, Einsatzleiter der Feuerwehr, erklärte, es sei wahrscheinlich, dass das Feuer im ersten Stock ausbrach. Das Gebäude habe sehr schnell Feuer gefangen. Für die Bewohner im ersten Stockwerk sei es jedoch unmöglich gewesen, aus eigener Kraft zu fliehen, hieß es von der Feuerwehr.
"Gebäude in perfektem Zustand"
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa war das Haus in sehr gutem Zustand. "Wir kennen diese Herberge", sagte der stellvertretende Bürgermeister von Wintzenheim, Daniel Leroy. "Diese Unterkunft hat sehr gut funktioniert und keine Probleme gemacht." Vertreter der Gemeinde hätten das Haus von innen gesehen. Alles sei renoviert und in "perfektem Zustand" gewesen.
Leroy zufolge brannte das Gewölbe des Hauses. Die Bedachung sei eingestürzt und der gesamte obere Bereich zerstört worden. Nur das Erdgeschoss, in dem sich die Gemeinschaftsräume befanden, sei intakt geblieben.
Premierministerin will Brandort besuchen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb zu dem Brand auf X (früher Twitter): "Angesichts dieser Tragödie denke ich an die Opfer, an die Verletzten, an die Menschen, die ihnen nahe stehen."
Premierministerin Elisabeth Borne nannte den Vorfall schrecklich. Sie wolle sich zum Ort des Geschehens begeben. Innenminister Gérald Darmanin dankte der Feuerwehr für ihren schnellen Einsatz.