Der Tanker "Eagle S" wird von finnischen Behörden eskortiert.

Sabotageverdacht Finnland beschlagnahmt verdächtigen Tanker

Stand: 28.12.2024 21:02 Uhr

Nach der Beschädigung eines Kabels in der Ostsee haben finnische Behörden einen verdächtigen Tanker beschlagnahmt und in einen Hafen eskortiert. Das Schiff könnte Teil der russischen Schattenflotte sein.

Nach der mutmaßlichen Sabotage an einem Unterwasserkabel in der Ostsee hat die finnische Polizei den verdächtigen Tanker "Eagle S" beschlagnahmt. Das Schiff sei für weitere Ermittlungen zum Hafen von Kilpilahti eskortiert worden, erklärte die Polizei. Zuvor hatte der Tanker im Meer vor der finnischen Küste gelegen.

An dem Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland war am ersten Weihnachtstag ein Schaden festgestellt worden. Die finnischen Behörden vermuten, dass der Anker des vom russischen St. Petersburg aus gestarteten Öltankers "Eagle S" das am Boden der Ostsee verlaufende Kabel beschädigte. Finnland stoppte den Tanker daher. Die finnischen Behörden ermitteln wegen des Verdachts der "schweren Sabotage".

Zweiter Vorfall innerhalb eines Monats

Erst vor einem Monat waren im Abstand von wenigen Stunden zwei wichtige Telekommunikationskabel in der Ostsee beschädigt worden, in diesem Fall geriet ein chinesischer Frachter unter Verdacht.

Die finnischen Ermittler vermuten, dass der verdächtige Tanker "Eagle S" zur sogenannten russischen Schattenflotte gehört, mit der Russland das vor zwei Jahren im Zuge des Ukraine-Krieges verhängte Öl-Embargo umgeht. Das Schiff ist unter der Flagge der Cookinseln registriert. Für die Schattenflotte nutzt Russland unter fremder Flagge fahrende Tanker, um ungeachtet der internationalen Sanktionen Rohöl und Ölprodukte zu exportieren.

Die Karte zeigt das Unterseekabel EstLink 2

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 28. Dezember 2024 um 20:50 Uhr.