Griechenland Acht Tote bei Absturz eines Frachtflugzeugs
Beim Absturz eines Frachtflugzeugs im Norden Griechenlands sind alle acht Insassen ums Leben gekommen. Die Maschine hatte "gefährliche Fracht" geladen, möglicherweise Munition. Nun wird das Wrack mit einer Drohne untersucht.
In der Nähe der nordostgriechischen Stadt Kavala ist ein Frachtflugzeug vom Typ Antonow An-12 abgestürzt. Von den acht Menschen an Bord überlebte keiner das Unglück. Zunächst rückte ein Großaufgebot von Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei an. Doch wegen Explosionen und giftigen Dämpfen mussten sich die Rettungskräfte von der Unglücksstelle zurückziehen.
Zwei Feuerwehrleute wurden mit Atembeschwerden ins Krankenhaus gebracht. Die Anwohner in der Nähe der Absturzstelle wurden aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten und ihre Klimaanlagen nicht anzuschalten. Das Bürgerschutzministerium schickte eine entsprechende Warn-SMS.
Drohne soll Absturzstelle untersuchen
Nach Angaben des griechischen Fernsehsenders ERT hatte das Frachtflugzeug zwölf Tonnen "toxisches Material" geladen. Um welche Fracht es sich genau handelt, ist bisher nicht bekannt. Ein Feuerwehrmann vor Ort sprach von "einer Information, nach der das Flugzeug Munition transportiert hat". Er forderte Reporter auf, sich vom Absturzort zu entfernen. Die Polizei bat die Journalisten zudem, Schutzmasken anzulegen
Medienberichten zufolge sollen nun Sprengstoff- und Militärexperten sowie Vertreter der griechischen Atomenergiekommission eine Drohne einsetzen, bevor sie selbst das Wrack untersuchen.
Die Rettungskräfte mussten sich nach einigen Explosionen zunächst zurückziehen.
Pilot beantragte Notlandung
Die Maschine soll im serbischen Nis gestartet und auf dem Weg nach Amman in Jordanien gewesen sein, als der Pilot Probleme mit einem Triebwerk meldete und eine Notlandung auf dem Flughafen Kavala beantragte. Dorthin schaffte es die Crew jedoch nicht mehr, der Flieger stürzte rund 40 Kilometer vom Flughafen entfernt ab. Beim Online-Flugtracker Flightradar24 zeigte die Flugroute, dass sich die Antonow bereits über der nördlichen Ägäis nahe der Halbinsel Chalkidiki befand und dann Richtung Kavala umkehrte.
Handy-Aufnahmen von Anwohnern zeigen, dass das Flugzeug schon vor dem Absturz brannte. Es sei großes Glück, dass die Maschine nicht über bewohntem Gebiet abgestürzt sei, sagten Augenzeugen des Unglücks aus dem Dorf Paleochori gegenüber Journalisten. Die Antonow sei sehr nah an Häusern vorbeigerast. Beim Absturz zerstörte das Flugzeug offenbar auch Strommasten, in den umliegenden Dörfern fiel vorübergehend der Strom aus.