Plagiatsvorwürfe gegen SZ-Journalistin "Kein relevantes Fehlverhalten"
Der renommierten SZ-Journalistin Föderl-Schmid wurden Plagiate in ihrer Dissertation vorgeworfen. Nun hat die Uni die Arbeit überprüft - und kein Fehlverhalten festgestellt. Eine Überprüfung der journalistischen Texte ist noch nicht abgeschlossen.
Nach der Prüfung von Plagiatsvorwürfen darf die Vize-Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung" (SZ), Alexandra Föderl-Schmid, ihren Doktorgrad behalten. Eine Kommission habe die Überprüfung der Dissertation abgeschlossen und kommt in ihrem Gutachten zum Schluss, dass "kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten" festzustellen sei, teilte die Paris Lodron Universität Salzburg mit. Das Verfahren sei eingestellt worden.
Die 53-jährige Föderl-Schmid ist seit Juli 2020 stellvertretende Chefredakteurin der überregionalen Tageszeitung SZ in München. Zuvor war sie viele Jahre Chefredakteurin der in Wien erscheinenden Tageszeitung Der Standard.
Selbst um Prüfung gebeten
Anfang Februar war der Plagiatsverdacht bei der Dissertation mit dem Titel "Vom Monopol zum Markt: Zehn Jahre duales Rundfunksystem in Deutschland" aufgekommen. Später wurde bekannt, dass ein Gutachten des Kommunikationswissenschaftlers Stefan Weber vom rechtspopulistischen Online-Medium "Nius" in Auftrag gegeben wurde. Die Journalistin hatte bei der Hochschule selbst um eine Prüfung ihrer Doktorarbeit gebeten.
Neben dem Plagiatsverdacht zu ihrer Doktorarbeit war auch Föderl-Schmids journalistische Arbeit wegen Vorwürfen zum Umgang mit Quellen in den Fokus geraten. Die in Österreich geborene Journalistin zog sich vorübergehend aus dem operativen Tagesgeschäft bei der SZ zurück. Eine externe Kommission prüft derzeit im Auftrag der SZ die journalistischen Vorwürfe.