E-Autos und Wärmepumpen Frankreich hat einen ehrgeizigen Klimaschutzplan
Frankreich will den CO2-Ausstoß bis 2030 im Vergleich zu 1990 um mehr als die Hälfte senken. Dafür gibt es jetzt einen Klimaschutzplan: Der enthält viel billigere E-Autos und eine massive Wärmepumpen-Produktion.
Die französische Regierung hat einen umfangreichen Plan für mehr Klimaschutz vorgestellt. Sie verpflichtet sich dazu, bis 2030 den Treibhausgasausstoß im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse das Land nun "doppelt so schnell" vorgehen wie in den Vorjahren, betonte Präsident Emmanuel Macron bei einem Ministertreffen.
Schluss für zwei Kohlekraftwerke bis 2027
Macron stellte Pläne dafür vor, wie auf die Klimaziele hingearbeitet werden soll. Er bestätigte, dass die zwei letzten Kohlekraftwerke Frankreichs bis 2027 ihren Betrieb einstellen sollen. Eigentlich hätten die Anlagen bereits im vergangenen Jahr geschlossen werden sollen, doch wegen der Energiekrise angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine und des Abschaltens französischer Atomreaktoren zögerte die Regierung das hinaus.
Eine Million Wärmepumpen bis 2027
Wie Deutschland will auch Frankreich beim Heizen von Gasthermen wegkommen und auf Wärmepumpen umstellen. Die Wärmepumpenproduktion soll in den kommenden vier Jahren verdreifacht werden. Bis 2027 werde sein Land eine Million Geräte produzieren und 30.000 Menschen für die Installation ausbilden, erklärte Macron. Frankreich wolle einen Industriesektor für Wärmepumpen entwickeln und sich dadurch von fossilen Energieträgern unabhängiger machen.
E-Autos sollen erschwinglicher werden
Außerdem will Macron E-Autos für einen Großteil der Bevölkerung erschwinglich machen. Für Menschen mit geringerem Einkommen soll es ab dem kommendem Jahr ein Leasing von E-Automodellen ab 100 Euro pro Monat geben. Das Angebot soll sich auf in Europa produzierte Fahrzeuge beschränken. Die genauen Modalitäten werden demnach noch ausgearbeitet. Wie Macron sagte, solle die Zahl der in Frankreich produzierten E-Autos bis 2027 auf eine Million Fahrzeuge jährlich steigen.
Schließlich will Paris den Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel fördern. Dafür sollten im Land in 13 Ballungsräumen S-Bahn-Netze eingerichtet werden, kündigte Macron an. In Straßburg ist so ein regionales Schnellbahnnetz kürzlich gestartet.
Generell soll der staatliche Klimaplan Frankreich unabhängiger von fossilen Brennstoffen und wettbewerbsfähiger machen, betonte Macron. Die Planung sei Teil einer Politik der Reindustrialisierung Frankreichs durch die Elektrifizierung von Verkehr und Industrie. Zudem solle die Abhängigkeit von Importen verringert werden.