Gebäudeeinsturz in Marseille Suche nach Verschütteten geht weiter
Die Rettungskräfte in Marseille hoffen weiter darauf, noch Überlebende unter den Trümmern eines eingestürzten Hauses zu finden. Die Suche gestaltet sich jedoch schwierig. Inzwischen konnten vier Tote geborgen werden.
Mehr als einen Tag nach dem Einsturz eines Gebäudes in der Innenstadt von Marseille sucht die Feuerwehr weiter nach Verschütteten in den Trümmern. "Solange es Hoffnung gibt, Lebende zu finden, hören wir nicht auf", sagte Marseilles Bürgermeister Benoît Payan am Morgen. Rettungskräfte führten vor Ort einen "chirurgisch präzisen" Einsatz durch, um mögliche Überlebende "um jeden Preis zu schützen".
Der Chef der Feuerwehr von Marseille, Lionel Mathieu, bestätigte die Äußerungen des Bürgermeisters. "Es besteht Hoffnung, dass noch Menschen am Leben sind", sagte er. Die Rettungsarbeiten gestalten sich jedoch schwierig. Das Feuer, das nach dem Einsturz unter dem Geröll entstand, ist noch nicht vollständig gelöscht. Payan sagte, es könne zu jedem Zeitpunkt wieder aufflammen. Zudem seien Nachbargebäude einsturzgefährdet.
Inzwischen haben Rettungskräfte eine dritte und vierte Person tot aus den Trümmern geborgen. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit. Bereits in der Nacht waren zwei Menschen tot aus dem Geröll geborgen worden. Acht Bewohner gelten seit dem Kollaps als vermisst. Zeitweise wurde auch befürchtet, ein Mann aus einem angrenzenden Haus könne unter den Trümmern sein. Mittlerweile habe er sich aber bei seinen Angehörigen gemeldet, hieß es von der Staatsanwaltschaft.
Massive Schäden auch an angrenzenden Gebäuden
In der Nacht zum Sonntag war ein vierstöckiges Haus in der Rue Tivoli im fünften Marseiller Arrondissement eingestürzt. Auch Teile der beiden benachbarten Häuser wurden dabei heruntergerissen. Einige Stunden später brach eines der daneben stehenden Häuser in sich zusammen. Grund für den Einsturz war wohl eine Explosion.
Mindestens fünf Menschen aus benachbarten Gebäuden wurden bei dem Unglück verletzt. Mehr als 30 Häuser wurden sicherheitshalber evakuiert.