Russischer Prozess um US-Sportlerin Griner zu neun Jahren Haft verurteilt
Monatelang saß US-Basketballerin Griner in russischer Untersuchungshaft. Nun wurde sie nach Angaben Russlands wegen Drogenbesitzes zu neun Jahren Haft verurteilt. Für US-Präsident Biden "nicht hinnehmbar".
Ein russisches Gericht hat die US-Basketballspielerin Brittney Griner wegen illegalen Drogenbesitzes zu neun Jahren Haft verurteilt. Das meldete die russische Agentur Tass aus dem Gericht in Chimki bei Moskau. Griner habe die Tat bewusst begangen.
Die Sportlerin sitzt seit fünfeinhalb Monaten in Untersuchungshaft. Sie soll bei einer Kontrolle ihres Gepäcks in Scheremetjewo im Februar sogenannte Vape-Kartuschen und Haschisch-Öl bei sich gehabt haben. Es soll sich um 0,5 Gramm Marihuana gehandelt haben - das ist in Russland verboten. Griner hatte sich vor rund einem Monat schuldig bekannt.
Biden: "Urteil nicht hinnehmbar"
US-Präsident Joe Biden hat die Verurteilung Griners scharf kritisiert und ihre Freilassung gefordert. "Russland hält Brittney zu Unrecht fest", so Biden in einer schriftlichen Stellungnahme. "Das ist nicht hinnehmbar. Und ich fordere Russland auf, sie sofort freizulassen, damit sie bei ihrer Frau, ihren Angehörigen, Freunden und Teamkollegen sein kann." Biden versicherte, die US-Regierung arbeite weiter unermüdlich daran, Griner so bald wie möglich sicher nach Hause zu bringen.
Die USA werfen Russland vor, der Prozess gegen Griner sei politisch motiviert und bemühen sich seit Monaten, die Sportlerin freizubekommen. Der US-Präsident hatte Griners Ehefrau Cherelle Griner in einem Telefonat Anfang Juli Hilfe zugesagt. Bei einem Telefonat zwischen US-Außenminister Antony Blinken und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow ging es auch um die Möglichkeit eines Gefangenenaustausches, mit Hilfe dessen die Athletin freikommen soll.
Griner spielte seit mehreren Jahren beim russischen Team UMMC Jekaterinburg. Mit dem Spitzenclub gewann sie viermal die Euroleague. Sie gilt als eine der besten Basketballerinnen in der amerikanischen Frauen-Profiliga WNBA. Mit den Phoenix Mercury gewann sie 2014 die Meisterschaft, mit der US-Nationalmannschaft holte sie neben zwei Olympiasiegen auch zweimal Gold bei Weltmeisterschaften.