Premier-Suche in Großbritannien Johnson hat wohl Rückhalt für Kandidatur
In Großbritannien hat Medienberichten zufolge neben Ex-Finanzminister Sunak auch Ex-Premier Johnson die vorgeschriebene Anzahl an Unterstützern für eine Bewerbung um die Nachfolge von Premierministerin Truss erreicht.
Der nach zahlreichen Skandalen aus dem Amt geschiedene britische Ex-Premierminister Boris Johnson soll Berichten zufolge genügend Rückhalt in seiner Fraktion für eine erneute Kandidatur haben. Sowohl die BBC als auch der Sender Sky News berichten übereinstimmend, dieser habe die Schwelle von 100 Unterstützern zusammen und könne damit antreten.
Der Politik-Chefkommentator der "Sunday Times" sowie eine Politik-Redakteurin des "Guardian" bestätigten dies auf Twitter und beriefen sich auf nicht näher bezeichnete Quellen.
Noch keine offizielle Kandidatur
Offiziell hat der 58-Jährige seine Kandidatur noch nicht erklärt. Er war mit seiner Familie früher als geplant von einem Urlaub in der Karibik zurückgekehrt, was die Spekulationen befeuerte. Johnson hatte zudem Verbündete streuen lassen, er stehe für eine Kandidatur bereit.
Zeit bis Montagnachmittag
Um ins Rennen für den Spitzenjob zu gehen, benötigen Kandidaten den Rückhalt von mindestens 100 Parlamentariern. Noch bis Montagnachmittag können Nominierungen eingehen. Da die konservative Fraktion 357 Mitglieder hat, können höchstens drei Kandidatinnen oder Kandidaten nominiert werden. Schaffen mehr als zwei Kandidaten die nötige Schwelle, soll bei Abstimmungen in der Fraktion der Kreis verkleinert werden.
Gibt es danach zwei Finalisten, soll die Parteibasis im Laufe der Woche in einem Online-Votum abstimmen. Die Entscheidung könnte auch schon früher als Freitag fallen, falls sich ein Kandidat freiwillig zurückzieht.
Sunak? Mordaunt? Wer noch?
Als Favorit gilt derzeit Ex-Finanzminister Rishi Sunak, der als erster möglicher Kandidat mehr als 100 konservative Abgeordnete hinter sich vereinen konnte. Auch er erklärte seine Kandidatur noch nicht offiziell. Außerdem ist noch die für Parlamentsfragen zuständige Ministerin Penny Mordaunt im Rennen. Sie wirbt um Unterstützerinnen und Unterstützer.
Truss war am Donnerstag zurückgetreten. Sie hatte Anfang September Johnson abgelöst, der ebenfalls zurückgetreten war.