Extremwetter in Südeuropa Mehr als 500 Hitzetote in Spanien
Die intensive Hitzewelle hat Regierungsangaben zufolge zu mindestens 500 Toten in Spanien geführt. In Portugal waren es sogar mehr als 1000. Noch immer löschen Rettungskräfte in ganz Südeuropa verheerende Waldbrände.
In Spanien sind wegen der Hitzewelle mehr als 500 Menschen gestorben. Das teilte Ministerpräsident Pedro Sánchez mit und verwies auf Daten eines Gesundheitsinstituts zur Übersterblichkeit.
Die Hitzewelle mit Temperaturen über 45 Grad vom 9. bis zum 18. Juli war vorläufigen Daten des spanischen Wetterdiensts zufolge die intensivste, die bislang gemessen wurde. Die Temperatur ist 4,2 Grad von den Temperatur-Mittelwerten abgewichen.
Wegen der vielen Tage extremer Hitze gingen auch die Waldbrände in Spanien weiter. In fünf Regionen versuchte die Feuerwehr, Brände zu löschen.
Feuerwalzen in Portugal
Auch in Portugal gab es Hunderte Tote. Bis zum 18. Juli seien 1063 Menschen an den Folgen der derzeitigen Hitzewelle gestorben, sagte die Chefin der Gesundheitsbehörde, Graca Freitas, am Dienstag.
In dem Land gingen die verheerenden Brände ebenfalls weiter. Beim größten Waldbrand des Landes seien seit Sonntag bis zu 12.000 Hektar Land verbrannt, sagte Armando Silva, Kommandeur des Katastrophenschutzes im Norden von Portugal.
Der Wetterdienst warnte, 50 Gemeinden vor allem im Norden und der Mitte des Landes könnten aktuell von Feuerwalzen überrollt werden. Am Vormittag gab es in verschiedenen Teilen des beliebten Urlaubslandes 25 größere und kleinere Waldbrände, die von insgesamt gut 1200 Einsatzkräften bekämpft wurden, wie der Zivilschutz mitteilte.
Macron will Rettungskräfte treffen
An der Atlantikküste im südlichen Frankreich kämpft die Feuerwehr seit mehr als einer Woche gegen zwei große Waldbrände. Insgesamt seien bereits 20.600 Hektar Land südlich von Bordeaux verbrannt, teilte die für die Gironde zuständige Präfektur mit. Mehr als 36.000 Menschen mussten evakuiert werden.
In der vergangenen Nacht hätten sich die Feuer aber "nur wenig weiter ausgebreitet", so die Präfektur. Präfektin Fabienne Buccio sprach von einer Beruhigung der Lage. Das "kühlere Wetter" habe auch dazu beigetragen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will gemeinsam mit Innenminister Gérard Darmanin in die betroffenen Gebiete reisen und Rettungskräfte, Behördenvertreter und Freiwillige treffen.
Brände in der Toskana
In Italien in der Toskana versuchen mehr als 100 Feuerwehrleute, einen großen Waldbrand nahe der Stadt Lucca einzudämmen. Etwa 500 Bewohner in der Gegend der Gemeinde Massarosa seien in Sicherheit gebracht worden, teilte die Feuerwehr mit.
Weitere Brände wurden aus anderen Teilen der Toskana gemeldet. In Florenz brannte es laut Bürgermeister in einem unbewohnten Gebiet auf einer Grünfläche. Anwohner in der toskanischen Hauptstadt sollten ihre Fenster geschlossen halten.
Löscharbeiten an der Grenze zu Slowenien
Auch an der Grenze zu Slowenien gingen die Löscharbeiten wegen eines Waldbrandes weiter. Der Feuerwehr zufolge war ein Gebiet in der Gemeinde Doberdò südlich von Görz (Gorizia) betroffen. Die Lage bessere sich den Rettungskräften zufolge.
Bewohner wurden aufgefordert, wegen einer Rauchwolke ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Die Werft Fincantieri musste ihr Werk in der Hafenstadt Monfalcone nördlich von Triest mit 3000 Mitarbeitern schließen.
Evakuierungen in Griechenland
Die Feuerwehr in Griechenland konnte einen Waldbrand nahe Athen unter Kontrolle bringen, der seit zwei Tagen gewütet hatte. "Im Moment gibt es keine aktive Brand-Front. Das Feuer ist größtenteils zurückgegangen", sagte Feuerwehr-Sprecher Jiannis Artopios. Angaben von Katastrophenschutzminister Takis Theodorikakos zufolge waren vorher fast 700 Menschen vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden.
30 Menschen, darunter drei Feuerwehrleute, mussten nach Angaben der Rettungskräfte wegen Verbrennungen und Atemproblemen medizinisch versorgt werden. Die Behörden ordneten die Evakuierung von mindestens zehn Gebieten und eines Krankenhauses an.