Europaparlament Rechte ID-Fraktion nimmt AfD nicht wieder auf
Die AfD hatte nach dem Ausschluss von Spitzenkandidat Krah aus der EU-Delegation auf eine Wiederannäherung an die ID-Fraktion im Europaparlament gehofft. Vergeblich, wie sich nun zeigt: Das Rechtsaußen-Lager lehnt die Wiederaufnahme der AfD ab.
Die rechte Fraktion Identität und Demokratie (ID) im EU-Parlament will die AfD trotz des Ausschlusses des umstrittenen Spitzenkandidaten Maximilian Krah aus ihrer Parlamentsdelegation vorerst nicht wieder aufnehmen. Der Sprecher von AfD-Co-Chefin Alice Weidel bestätigte eine entsprechende Meldung des Magazins Politico. Die Chefin des französischen Rassemblement National, Marine Le Pen, und andere ID-Vertreter hätten diese Entscheidung bei einem Treffen in Brüssel getroffen.
Nach verharmlosenden Äußerungen Krahs zur nationalsozialistischen SS hatte die ID-Fraktion im Europaparlament die AfD-Gruppe kurz vor der Europawahl ausgeschlossen. Um wieder anschlussfähig zu sein, hatten die neu gewählten AfD-Abgeordneten am Montag nach der Wahl mehrheitlich entschieden, Krah nicht in ihre Delegation aufzunehmen.
Krah hatte dies als Fehler bezeichnet und erklärt, dass dies die ID nicht umstimmen werde. Die AfD solle sich nicht von einer ausländischen Partei vorschreiben lassen, mit wem sie antrete, sagte Krah.
Das Rechtsaußen-Lager im Europaparlament sortiert sich nach Zugewinnen bei der Wahl neu: Die Rechtspopulistin Le Pen traf sich am Mittwoch zu Beratungen mit dem italienischen Lega-Chef Matteo Salvini und anderen Vertretern der ID-Fraktion in Brüssel. Nach vorläufigen Wahlergebnissen hat die ID-Fraktion 58 Sitze, neun mehr als zuletzt.
Auf Distanz zur AfD war Le Pen bereits nach dem Potsdamer Geheimtreffen zur "Remigration" gegangen. Dennoch holte die AfD am Sonntag mit 15,9 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis bei einer Europawahl.