Rektorinnen in der Überzahl Italien führt Männerquote an Schulen ein
An Italiens Schulen sind deutlich mehr Frauen als Männer in Leitungspositionen. Die Regierung von Ministerpräsidentin Meloni will nun gegensteuern - in der nächsten Bewerbungsrunde geht es um 600 Stellen.
Italiens Schulen bekommen eine Männerquote. Weil es derzeit viel mehr Rektorinnen als Rektoren gibt, werden vom neuen Schuljahr an bei gleicher Qualifikation männliche Bewerber bevorzugt, wenn Leitungsposten vergeben werden. Mit einem entsprechenden Erlass will die Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni für ein ausgewogeneres Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern sorgen.
In Italien ist die Unterrichtung von Kindern traditionell eher ein Frauenberuf: Schon im 19. Jahrhundert gab es mehr Lehrerinnen als Lehrer, wie die Zeitung "Corriere della Sera" berichtete. Heute liegt der Frauenanteil bei 83 Prozent, an Grundschulen sogar bei 95 Prozent. Bei den Chefposten allerdings waren Männer früher in der Mehrheit - auch dieses Verhältnis hat sich inzwischen umgekehrt.
Die Männerquote soll nun in Regionen zum Tragen kommen, in denen der Abstand zwischen den Geschlechtern mehr als 30 Prozentpunkte beträgt, also fast überall. Konkret geht es dabei in der nächsten Bewerbungsrunde um knapp 600 Stellen.