Von der Leyen zum G7-Gipfel "Autokraten dieser Welt beobachten genau"
Neue Hilfen und ein enger Schulterschluss mit der Ukraine: EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat die Bedeutung der G7 hervorgehoben. Autokraten würden die Demokratien genau beobachten, sagte sie den tagesthemen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am Rande des G7-Gipfels angekündigt, die Ukraine so lange zu unterstützen, wie es nötig ist. "Denn das ist hier eine Frage, die uns alle in den Demokratien angeht. Die Autokraten dieser Welt beobachten sehr genau, was geschieht - und umso wichtiger ist es, dass wir als Demokratien die tapfere Ukraine unterstützen", sagte sie den tagesthemen.
Man habe gemeinsam beschlossen, dass die EU "nochmal neun Milliarden Euro zur Verfügung stellt". Auch über den Wiederaufbau, die Flüchtlingssituation und den Getreideexporte sei gesprochen worden. Von der Leyen äußerte sich zuversichtlich, dass Wladimir Putin den Krieg nicht mehr gewinnen könne. Das zeige sich auch durch die Tatsache, wie die Demokratien dieser Welt gegen den Aggressor aufgestanden seien.
Gegen Boykott des G20-Gipfels im Herbst
Von der Leyen und EU-Ratschef Charles Michel nehmen als Vertreter der Europäischen Union ebenfalls an allen drei Tagen am G7-Gipfel teil. Die Atmosphäre auf Schloss Elmau bezeichnete sie als gut. Man sei ein Kreis, der sich kenne und viel miteinander erlebt habe, in den vergangenen Wochen und Monaten.
Weitere Sanktionen gegen Russland stellte von der Leyen zunächst nicht in Aussicht. Aber die vorhandenen Strafmaßnahmen zeigten Wirkung. "Die Sanktionen beißen inzwischen in Russland", erklärte sie, deswegen sei es wichtig, diese aufrechtzuerhalten und alle Schlupflöcher zu schließen.
Einen Boykott des G20-Gipfels im Herbst lehnte die EU-Kommissionspräsidentin im ZDF-Interview ab. Das gelte auch, wenn Putin am nächsten Treffen teilnehmen sollte. "Wir müssen sehr genau überlegen, ob wir die gesamte G20 lahmlegen, da plädiere ich nicht dafür", sagte von der Leyen. "Meines Erachtens ist G20 zu wichtig, auch für die Entwicklungsländer, die Schwellenländer, als dass wir uns dieses Gremium kaputt machen lassen sollten - auch wieder von Putin."