Flüchtlingsboot gesunken Mindestens 35 Tote vor Küste Libyens
Vor der Küste Libyens ist ein Boot mit Flüchtlingen an Bord gesunken - vermutlich kamen 35 Menschen ums Leben, viele werden noch vermisst. Unterdessen durfte in Sizilien das Rettungsschiff "Sea-Watch 3" in den Hafen Trapani einlaufen.
Beim Kentern eines Holzbootes vor der Küste Libyens sind wahrscheinlich 35 Migranten ums Leben gekommen. Zunächst wurden aus dem Mittelmeer nahe der Hafenstadt Sabrata im Westen des Landes sechs Leichen geborgen, wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) mitteilte. 29 weitere Menschen würden nach dem Unglück, das sich bereits am Freitag ereignete, noch vermisst und seien vermutlich tot.
In den vergangenen Tagen sind bei versuchten Überquerungen des Mittelmeers nach Angaben der Organisation mindestens 53 Migranten und Flüchtlinge vor Libyen getötet worden oder sind mutmaßlich tot. Seit Beginn dieses Jahres seien mindestens 526 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst.
Vergangenes Jahr verzeichnete die IOM mehr als 1500 Tote oder Vermisste auf der sogenannten zentralen Mittelmeer-Route, die auch Überfahrten aus Tunesien einbezieht und als gefährlichste Fluchtroute der Welt gilt.
"Sea-Watch 3" konnte mehr als 200 Menschen retten
In Sizilien durfte das zivile Rettungsschiff "Sea-Watch 3" nach langem Warten im Hafen Trapani anlegen. "Die 201 Geretteten dürfen nun von Bord", teilte die Organisation "Sea-Watch" auf Twitter mit. Die italienische Küstenwache hatte Anfang der Woche vier Gerettete von der "Sea-Watch 3" wegen ihres kritischen Zustandes an Land gebracht.
Davor waren den Angaben zufolge bereits fünf Überlebende aus medizinischen Gründen von Bord geholt worden, darunter zwei hochschwangere Frauen.
Viele der 201 Flüchtlinge und Migranten bräuchten medizinische und psychologische Hilfe, hieß es weiter. Die Besatzung des Schiffes hatte die Menschen am vorigen Wochenende bei insgesamt fünf Einsätzen im Mittelmeer aus Seenot gerettet und hatte mehrere Tage auf die Erlaubnis gewartet, einlaufen zu dürfen.