Weltpremiere in London Virtuelle ABBA-Band begeistert Fans
Die neue Konzertreihe "ABBA Voyage" hat in London Weltpremiere gefeiert. Dabei stehen die Bandmitglieder nicht leibhaftig, sondern als voll animierte, digital verjüngte virtuelle Figuren auf der Bühne.
Jubel brandete auf, als die vier Mitglieder von ABBA, Björn und Benny, Frida und Agnetha zusammen über den roten Teppich liefen - der Augenblick, auf den Fans aus aller Welt gehofft hatten. Die beiden Frauen ganz in weiß, Benny im 1970er-Jahre-Outfit im bunt gemusterten Blumenmantel und Björn im dunklen Anzug. Björn gestand dann auch, dass die Anspannung ihren Höhepunkt erreicht habe - zum ersten Mal die Arena voller Hardcore-ABBA-Fans - würde man die mit der virtuellen Show überzeugen können?
In der Arena wurde schnell klar, dass die Sorge unbegründet war. Jubel und Staunen, als die Band quasi virtuell aus dem Bühnenboden heraufschwebte: ABBA mit den Gesichtern, den Outfits und dem Gesang von 1979. Aufgenommen mit Motion-Capture-Technik und auf digitale Avatare projeziert.
Virtuelle Bandmitglieder sprechen zum Publikum
Eine spektakuläre Lichtshow auf einem Bildschirm, der die halbe Halle umfasste, man hatte wirklich das Gefühl, dass dort in der Ferne vier echte Menschen tanzten und sangen. Überblendet wurden die vier Abbas immer wieder mit überlebensgroßen Großeinstellungen der Gesichter und farbenfrohen Lichtspektakeln - so dass man sich wie in einer Multimedia-Show fühlte.
Das Publikum sang und klatschte begeistert mit. Bei dem neuen Song "I Still Have Faith In You" wurden Handytaschenlampen in die Höhe gereckt, bei "Dancing Queen" sprangen alle auf und tanzten mit. Allein zwei Songs, die mit einer Zeichentrickanimation unterlegt waren, schienen nicht so gut anzukommen - für einige die Gelegenheit zum Bier holen.
Jedes der vier virtuellen Bandmitglieder wandte sich auch mit einer kleinen Ansprache ans Publikum, Agnetha dankte für die Liebe und Unterstützung der Fans über 50 Jahre, Björn stellte die zehnköpfige Liveband mit Backgroundsängerinnen vor. Als nach rund 90 Minuten die letzten Takte "The Winner Takes It All" verklungen war und die vier echten ABBAs auf die Bühne kamen, gab es kein Halten mehr.