Partei gibt sich neuen Namen "Renaissance" - für die Zeit nach Macron
Erst hieß sie "En Marche!", dann "La République en Marche" - nun gibt sich die Partei von Frankreichs Präsident Macron wieder einen neuen Namen: "Renaissance". Ändern soll sich aber noch mehr - mit Blick auf die Zeit nach Macron.
Die Partei von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich umbenannt und mit zwei kleinen Partnerparteien zusammengeschlossen. Statt "La République en Marche" (LREM), was auf Deutsch soviel heißt wie "Die Republik in Bewegung", firmiert sie künftig unter dem Namen "Renaissance" - zu Deutsch "Wiedergeburt". Das wurde bei einem Parteikongress am Abend in Paris beschlossen.
Den Namen "Renaissance" verwendete die Partei bereits für ihre Liste bei der Europawahl 2019. Im Zuge der Namensänderung werden nun die kleinen Partner "Agir" und "Territoire de Progrès" in die Mitte-Partei integriert, die Macron 2016 gegründet hatte - damals noch unter dem Namen "En Marche!".
Politische Schwergewichte sollen Partei beitreten
"Es handelt sich nicht um eine Namensänderung, sondern um ein politisches Projekt", sagte der mit der Umfirmierung befasste Europaabgeordnete Stéphane Séjourné. Es gehe um neue Methoden, Gesichter und Ideen.
"Der Kontext hat sich geändert. Da Emmanuel Macron 2027 nicht mehr antreten wird, brauchen wir eine Partei, die wieder auf Wählerfang geht", sagte ein Parteivertreter. Schwergewichte wie Wirtschaftsminister Bruno Le Maire und Innenminister Gérald Darmanin sollten der Partei beitreten und an einem Strang ziehen. Bisher hatte Macron zwar Politiker mit Wurzeln in anderen Parteien in seine Regierung integriert, längst nicht alle aber wurden in seiner politischen Bewegung verankert.
Die Präsidentenpartei hat in der Nationalversammlung des französischen Parlaments zwar die Mehrheit, seit der Parlamentswahl vom Juni aber nicht mehr die absolute Mehrheit.
Premierministerin Borne betonte in ihrer Rede auch die Bedeutung Europas.
Klimawandel und Gerechtigkeit
"Das ist der Start einer neuen Etappe für die Transformation unseres Landes", sagte Premierministerin Élisabeth Borne auf dem Parteikongress. Als Schwerpunkte der neuformierten Partei nannte sie den Kampf gegen den Klimawandel, der mutige und radikale Entscheidungen verlange, sowie das Erreichen von Vollbeschäftigung.
Außerdem gehe es um Chancengleichheit: Die Gesellschaft müsse gerechter und brüderlicher werden, der Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung müsse verbessert werden. Die Premierministerin betonte außerdem die Bedeutung der französischen Verankerung in Europa. "Es gibt kein starkes Frankreich ohne ein mächtiges Europa."