Brückeneinsturz in Genua 2018 Rätsel um Drogen-Lkw der Mafia
Der Brückeneinsturz in Genua vor vier Jahren hatte Folgen für die Mafia: Unter den abgestürzten Lkw befand sich offenbar auch ein Lastwagen der 'Ndrangheta - mit 900 Kilogramm Haschisch.
Kuriose Ermittlungsspur rund vier Jahre nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua: Italienische Fahnder sind Berichten zufolge beim Abhören der Mafia auf Hinweise gestoßen, dass damals ein Laster der Mafia mit Drogen an Bord verunglückt ist.
Die Fahnder gelangten über abgehörte Gespräche zweier Bosse an die Informationen, wie mehrere Medien schrieben. Bei dem Einsturz der Brücke auf der A10 am 14. August 2018 soll demnach ein Laster zu Schaden gekommen sein, in dessen Kühlraum 900 Kilogramm Haschisch versteckt waren.
Mehr als 60 Festnahmen
Die Behörden in Reggio Calabria gelangten am Rande von Ermittlungen gegen die mächtige Mafia 'Ndrangheta aus Kalabrien an die Aussagen. Die lang dauernden Untersuchungen mündeten am Dienstag in mehr als 60 Festnahmen in Süd- und Norditalien.
Die abgehörten Gespräche datieren laut der Berichte auf den 9. März 2020. Die Bosse - einer von ihnen saß bereits im Hausarrest - unterhielten sich demnach darüber, wieder in den Besitz des Lasters und der Drogen zu gelangen.
Das Fahrzeug soll nach dem Unglück mit 43 Toten beschlagnahmt und dann in die Region Latium gebracht worden sein. Die Mafiosi wollten ihn wieder nach Kalabrien bringen. Was mit dem Lastwagen am Ende geschah, ist allerdings unklar. Die Behörden in Reggio Calabria untersuchten diesen Strang nicht weiter. Laut "La Repubblica" will die Justiz einen der Bosse aber dazu befragen.