Nach Rettung aus Seenot Migranten gehen in Brindisi an Land
Mehr als 400 aus Seenot gerettete Migranten haben Italien erreicht. Das Rettungsschiff "Geo Barents" hatte die Menschen in der Nacht zu Mittwoch im Mittelmeer gerettet.
Die private Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat in der süditalienischen Stadt Brindisi laut eigenen Angaben insgesamt 339 Mittelmeer-Migranten an Land gebracht. Das Schiff der Organisation habe den Hafen nach einer tagelangen Überfahrt erreicht.
Ursprünglich nahm die "Geo Barents" in der Nacht auf Mittwoch 440 Menschen an Bord, die zuvor in internationalen Gewässern nahe Malta in Seenot geraten waren. Die italienischen Behörden nahmen allerdings etwa 100 Menschen noch vor der Ankunft in Brindisi auf ein italienisches Marineschiff.
Rettung unter schwierigen Umständen
Die Mannschaft des Schiffes sei auf den Notfall aufmerksam gemacht worden, als sie zum Schutz vor schlechtem Wetter auf dem Weg nach Norden gewesen sei. Daraufhin habe die "Geo Barents" den Kurs geändert und sei den Menschen in den internationalen Gewässern vor Malta zu Hilfe gekommen, hatte "Ärzte ohne Grenzen" mitgeteilt.
In einem mehr als elfstündigen Einsatz seien die rund 440 Männer, Frauen und Kinder an Bord geholt worden. Noch vor der Abfahrt in Richtung Brindisi musste eine bewusstlose Person wegen schwerer Dehydrierung per Hubschrauber nach Malta gebracht werden. Nun werden drei Menschen mit Verdacht auf Knochenbrüche behandelt - andere weisen Anzeichen von Verbrennungen auf, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.
Zahl der Überfahrten nimmt zu
Die nun in der apulischen Adriastadt Brindisi von Bord gegangenen Menschen stammen den Angaben zufolge aus Syrien, Pakistan, Bangladesch, Ägypten, Somalia und Sri Lanka. Unter ihnen befanden sich demnach 24 unbegleitete Minderjährige. Sie starteten wie viele Migrantenboote von der Küste Libyens aus.
Etliche Menschen machen sich trotz der hochgefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer weiter auf den Weg nach Europa. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr bereits mehr als 28.000 Menschen, die auf Booten Italien erreicht hatten - mehr als viermal so viele wie im gleichen Vorjahreszeitraum, als es mehr als 6900 waren.