Tödlicher Brand in Murcia Disco hatte keine Betriebserlaubnis
Die Diskothek im spanischen Murcia, in der 13 Menschen bei einem Brand ums Leben kamen, hatte keine gültige Betriebsgenehmigung. Sie hätte eigentlich schon 2022 schließen sollen, erklärte der Vizebürgermeister der Stadt.
13 Tote und 24 Verletzte - das ist die traurige Bilanz nach dem verheerenden Brand in zwei Diskotheken im südspanischen Murcia am Sonntag. Der Vizebürgermeister der Stadt, Antonio Navarro, teilte nun mit, dass die Discos bereits 2022 geschlossen werden sollten.
"Die Diskotheken 'Teatre' und 'Fonda Milagros' waren seit der Verfügung zur Einstellung des Betriebs vom Januar 2022 ohne Genehmigung tätig", wurde Navarro vom staatlichen Fernsehsender RTVE zitiert.
Einspruch gegen Club-Schließung abgelehnt
Das Rathaus habe damals die Schließung der Diskotheken angeordnet. Der Grund war offenbar, dass - nachdem das "Fonda Milagros" eröffnet worden war - eine neue Genehmigung für beide Clubs nötig gewesen wäre, da diese im gleichen Gebäude untergebracht waren. Das "Teatre" hatte zuvor bereits seit 2008 eine Genehmigung gehabt.
Navarro sagte, dass ein Einspruch der Clubs gegen die Schließungsverfügung im März 2022 abgelehnt wurde und dass das Unternehmen im Oktober 2022 aufgefordert wurde, die Entscheidung zu befolgen - was jedoch nicht geschah. Warum der Betrieb weitergehen konnte, soll jetzt ermittelt werden. Die Stadtverwaltung werde "mit Nachdruck" gegen mögliche Verantwortliche vorgehen und im Ermittlungsverfahren als Kläger auftreten, betonte der Politiker.
Feuer in drei Discos
Die Brandursache ist indes noch unklar. Die Polizei geht davon aus, dass das Feuer in einem oberen Stockwerk der zwei im selben Gebäude liegenden Diskotheken ausgebrochen war. Auch eine dritte Diskothek in der Straße, "Golden", war von dem Brand betroffen. Die Leichen wurden aber alle im "Fonda Milagros" gefunden, in dem der Brand ausgebrochen war und wo eine Geburtstagsfeier stattgefunden hatte. Dort war durch die Hitze der Flammen das Dach eingebrochen.
Unter den Opfern sind nach Angaben der Behörden Staatsbürger von Kolumbien, Nicaragua, Ecuador und Spanien. Laut Polizei wurden 24 Menschen verletzt. Es werden allerdings keine Menschen mehr vermisst, sodass keine weiteren Opfer zu befürchten sind.
In Spanien kam es schon in der Vergangenheit mehrfach zu Katastrophen in Diskotheken. Im Jahr 2017 wurden in einer vollgepackten Diskothek auf der Ferieninsel Fuerteventura 40 Menschen verletzt, als eine Decke kollabierte. 1990 kamen 43 Menschen bei einem Brand in einer Diskothek in der nordspanischen Stadt Saragossa ums Leben.