Sternerestaurant in Kopenhagen "Noma" schließt nach zwei Jahrzehnten
Das mit drei Michelin Sternen ausgezeichnete Restaurant "Noma" schließt bis Ende 2024. "Um weiterhin Noma zu sein, müssen wir uns verändern", sagte der Küchenchef. Das Restaurant soll sich deshalb in eine Testküche verwandeln.
Das weltberühmte Kopenhagener Sternerestaurant Noma will sich als großes Labor für innovatives Essen grundlegend neu aufstellen. "Um weiterhin Noma zu sein, müssen wir uns verändern", teilten Küchenchef René Redzepi und sein Team mit. Die Wintersaison 2024 werde deshalb die letzte Saison des Restaurants in seiner bisherigen Form sein - nach zwei Jahrzehnten Restaurantbetrieb.
2025 werde es als "Noma 3.0" in eine große Testküche verwandelt, die sich der Lebensmittelinnovation und der Entwicklung neuer Geschmacksrichtungen widmen werde. Das Bedienen von Gästen werde weiterhin Teil der Noma-Identität sein, allerdings werde man sich nicht mehr darüber definieren, ein Restaurant zu sein.
René Redzepi will das Noma als Labor für Innovation im Gastronomiebereich neu aufstellen.
Revolution der Fine-Dining-Welt
Seinen Anfang nahm das Noma 2003 in der Kopenhagener Innenstadt. Seitdem hat seine Küche die Fine-Dining-Welt revolutioniert. Das Noma ist mit seinen derzeit drei Michelin-Sternen fünfmal zum besten Restaurant der Welt gekürt worden - zuletzt 2021.
Den Schritt, das Noma völlig neu aufzustellen, begründet Redzepi im Interview mit der New York Times auch mit den schlechten Arbeitsbedingungen - in der Gastronomie allgemein, aber auch spezifisch in der Fine-Dining-Szene. Bei einem hohen Standard, an die 100 Mitarbeiter fair zu bezahlen - und das alles noch zu Preisen, die der Markt tragen kann - sei nicht machbar.
Noma setzt sich aus den Silben der dänischen Begriffe "nordisk" (nordisch) und "mad" (Essen) zusammen. Das Lokal bietet Gerichte aus nordischen Ländern an, etwa grönländischen Moschusochsen, und serviert sie mit Gemüse und Getreide aus der Region.
Öffnung für eine Saison pro Jahr möglich
Die Planungen zur großen Umstellung des Spitzenlokals laufen den Angaben zufolge bereits seit zwei Jahren. Unter den Eindrücken der ersten Corona-Welle 2020 habe er sich entschlossen, das Restaurant langfristig auf ein anderes wirtschaftliches Fundament zu stellen, um den Fokus stärker auf Kreativität und weniger auf die Produktion legen zu können, sagte Redzepi der dänischen Zeitung "Berlingske".
Die Umstellung bedeutet demnach, dass das Noma ab 2025 auf unbestimmte Zeit als klassisches Restaurant geschlossen bleiben wird, aber möglicherweise auf eine Saison pro Jahr begrenzt in Kopenhagen - oder anderswo auf der Erde - öffnen wird.