Nordirland Bombenanschlag auf Polizisten
In Westen Nordirlands haben Unbekannte ein Bombenattentat auf eine Polizeistreife verübt. Die Beamten überlebten unverletzt. In dem Ort gab es während des Nordirland-Konflikts besonders viele Angriffe.
In Nordirland haben zwei Polizisten einen Bombenanschlag unverletzt überlebt. Ihr Fahrzeug wurde beschädigt. Der Vorfall ereignete sich laut Polizei bereits am späten Donnerstagabend in der Stadt Strabane, direkt an der Grenze zur Republik Irland. Es habe sich um einen gezielten Angriff gehandelt.
Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen versuchten Mordes. Sie hatte die Gegend um den Anschlagsort weiträumig abgesperrt. Etwa 1000 Anwohner seien betroffen gewesen, viele Kinder konnten nicht zur Schule. Wie die Zeitung "Belfast Telegraph" berichtete, vermutet die Polizei die New IRA, eine der Nachfolge- und Splittergruppen der früheren IRA, hinter dem Anschlag.
Politiker aller konfessionellen Lager verurteilten die Tat. Die Vizepräsidentin der katholisch-republikanischen Partei Sinn Féin und designierte erste Regierungschefin Nordirlands, Michelle O'Neill, bezeichnete den Anschlag als "verwerflich". Den Tätern werde es nicht gelingen, die Gesellschaft zurückzuwerfen, sagte sie.
Hotspot des Nordirland-Konflikts
Strabane war während der jahrzehntelangen Kämpfe zwischen katholischen Republikanern und protestantischen Unionisten ein Hotspot der Auseinandersetzungen. In dem Ort mit rund 13.000 und fast ausschließlich katholischen Bewohnern gab es besonders viele Attacken auf britische Soldaten und Polizisten. In der Nähe gab es einen britischen Militärstützpunkt. Erst 1998 beendete ein Friedensabkommen die Auseinandersetzungen.