Panne bei SPÖ-Wahl in Österreich Doskozil doch nur Zweiter hinter Babler
Die Wahl zum SPÖ-Vorsitzenden schien Hans Peter Doskozil für sich entschieden zu haben. Doch bei der Stimmenauszählung kam es zu einer Panne: Eigentlich holte Doskozils Konkurrent Babler die meisten Stimmen.
Bei den österreichischen Sozialdemokraten ist es bei der Wahl zum Parteivorsitzenden am Wochenende zu einem beispiellosen Fehler gekommen. Die Oppositionspartei SPÖ gab bekannt, dass nicht der zum neuen Parteichef gekürte Hans Peter Doskozil die Wahl gewonnen hat, sondern sein Konkurrent Andreas Babler.
Fehler wurde nur zufällig entdeckt
Bei der Auszählung seien die Stimmen vertauscht worden, sagte die Leiterin der Wahlkommission, Michaela Grubesa. Der Fehler sei bei der Übertragung in eine Excel-Tabelle passiert. Tatsächlich habe Doskozil nur 280 Stimmen bekommen, Babler aber 317 Stimmen.
Der Fehler wurde am Montag bei einer Neuauszählung zufällig entdeckt. Sie war nötig geworden, um aufzuklären, warum eine Stimme fehlte. Diese stellte sich als ungültig heraus. Die Partei habe sich bei Doskozil entschuldigt, sagte Grubesa. Neuer Parteichef ist nunmehr der Traiskirchener Bürgermeister Babler.
"Ein Tiefpunkt für die österreichische Sozialdemokratie"
Der nunmehr unterlegene Doskozil sagte über den Auszählungsfehler: "Das ist mit Sicherheit heute bis zu einem gewissen Punkt ein Tiefpunkt für die österreichische Sozialdemokratie".
Der ehemalige Verteidigungsminister und Ministerpräsident des Burgenlandes gestand seine Niederlage ein. "Es ist unbestritten, das Wahlergebnis so zur Kenntnis zu nehmen", sagte der für seine restriktive Migrationspolitik bekannte Politiker. Er gratulierte Babler, der dem linken Parteiflügel zugeordnet wird.