Costas Amtssitz und Ministerien durchsucht Portugals Regierung unter Korruptionsverdacht
Die portugiesische Polizei hat mehrere Ministerien und den Amtssitz von Ministerpräsident Costa durchsucht. Es geht um den Verdacht der Korruption bei Lithium- und Wasserstoff-Projekten.
In Portugal haben Korruptionsermittler Medienberichten zufolge mehrere Ministerien und den Amtssitz von Ministerpräsident António Costa durchsucht. Costas Stabschef, Vítor Escária, soll verhaftet worden sein. Die Pressestelle des Regierungschefs bestätigte der Nachrichtenagentur Lusa eine Durchsuchung im Büro von Costas Stabschef, wollte sich darüber hinaus aber nicht zum "Vorgehen der Justiz" äußern. Präsident Marcelo Rebelo de Sousa sprach nach Angaben eines Sprechers kurz mit Costa über die Vorgänge.
Nach einem Bericht der Zeitung "Publico" waren ungefähr 140 Polizisten beteiligt. Durchsucht wurden demnach auch die Ministerien für Umwelt und für Infrastruktur. Das Umweltministerium bestätigte die Durchsuchungen, machte aber keine Angaben zum Grund der Ermittlungen.
Korruption bei Lithium- und Wasserstoff-Projekten?
Laut Berichten portugiesischer Medien sind die Durchsuchungen Teil einer Untersuchung, die sich insbesondere um den Verdacht der Einflussnahme und Korruption bei Verträgen zur Produktion von sogenanntem Grünem Wasserstoff und zum Abbau von Lithium dreht. Grüner Wasserstoff wird mit Strom aus erneuerbaren Energien produziert. Lithium wird zur Herstellung von Batterien verwendet und ist daher für die Energiewende von wesentlicher Bedeutung.