Demonstration in Prag Zehntausende gegen Russland-Sanktionen
Zehntausende Menschen haben in Prag gegen die Russland-Sanktionen wegen Moskaus Angriffskrieg auf die Ukraine demonstriert. Sie forderten einen Rücktritt des Kabinetts der liberalkonservativen Regierung von Tschechiens Ministerpräsident Fiala.
Zehntausende Menschen haben in Prag gegen die liberalkonservative Regierung von Ministerpräsident Petr Fiala demonstriert. Die Veranstalter forderten auf dem zentralen Wenzelsplatz den Rücktritt des Kabinetts und ein Ende der Russland-Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs. Sie sprachen sich zudem für militärische Neutralität aus, obwohl Tschechien NATO-Mitglied ist.
AfD-Europaabgeordnete mit Gastauftritt
Zu Beginn der Veranstaltung unter dem Motto "Tschechien an erster Stelle" spielte eine als rechtsradikal geltende Band die Nationalhymne. Zu den Hauptrednern zählte der Prager Wirtschaftsprofessor Miroslav Sevcik. Er behauptete, die Sanktionen gegen Russland würden dem Westen selbst am meisten schaden.
Einen Gastauftritt hatte die deutsche AfD-Europaabgeordnete Christine Anderson. Kleinere Kundgebungen gab es auch in Brünn (Brno) und Ostrava.
Tschechiens Regierung unter Druck
Die tschechische Regierung war zuletzt wegen der hohen Energiepreise unter Druck geraten. Sie reagierte vor kurzem mit einem Entlastungspaket, das unter anderem Strom- und Gaspreisdeckel für Haushalte und Kleinabnehmer umfasst. Für Großverbraucher aus der Industrie stellte das Kabinett Fördermittel in Höhe von umgerechnet 1,2 Milliarden Euro bereit.