Konflikt mit Wagner-Gruppe Armee weist Prigoschin-Vorwürfe zurück
Wagner-Chef Prigoschin beklagte jüngst mit scharfen Worten die mangelnde Unterstützung seiner Söldnergruppe durch die russische Armee. Diese hat jetzt reagiert: mit einer Munitionsliste, warmen Worten und der Kritik an "Spaltungsversuchen".
Die russische Armee hat Vorwürfe der Söldnergruppe Wagner zurückgewiesen, dass diese nicht ausreichend mit Munition versorgt werde. "Alle Forderungen nach Munition für Angriffseinheiten werden so schnell wie möglich erfüllt", erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Berichte, dass es Nachschubprobleme gebe, seien "absolut falsch".
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte zuvor dem Generalstab der Armee "Verrat" vorgeworfen, weil dieser sich weigere, den in der Ukraine kämpfenden Wagner-Söldnern Ausrüstung bereitzustellen.
Generalstabschef Waleri Gerassimow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu warf er in einer im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Audiobotschaft vor, Befehle zu erteilen, Wagner nicht mit Munition zu beliefern und keine Luftunterstützung zu leisten. Er beklagte sogar "direkten Widerstand" des russischen Militärs.
Verteidigungsministerium legt Munitionsliste vor
Das Verteidigungsministerium in Moskau wies diese Vorwürfe am Abend nicht nur zurück, es verbreitete auch eine Auflistung von an die Wagner-Gruppe gelieferter Munition. Zugleich würdigte es "den Mut" russischer "Freiwilliger" im Kampf und kritisierte "Spaltungsversuche". Diese seien "kontraproduktiv und spielen nur dem Feind in die Hand".
Prigoschin hatte die russische Armeeführung in den vergangenen Wochen mehrfach kritisiert. Seine direkte Attacke auf Gerassimow und Schoigu stellt jedoch eine Eskalation dar. Für das langsame Vorankommen im Kampf um die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine hatte er die "monströse Militärbürokratie" Russlands verantwortlich gemacht.
Prigoschin warf Offizieren Inkompetenz vor
Die Söldnertruppe Wagner führt die Offensive gegen Bachmut seit Monaten an und hat dabei große Verluste erlitten. Prigoschin hatte dem russischen Militär in der Vergangenheit vorgeworfen, der Wagner-Gruppe ihre "Siege" stehlen zu wollen. Ranghohen Offizieren warf er Inkompetenz vor.
Putin bekräftigte dagegen im Januar sein Vertrauen in Gerassimow, indem er ihn als direkten Oberbefehlshaber für die russischen Truppen in der Ukraine einsetzte. In seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag erwähnte Putin die Wagner-Gruppe nicht.