Vorwurf von US-Geheimdiensten Geheime Zahlungen aus Moskau?
Mit mindestens 300 Millionen Dollar soll Russland im Ausland Einfluss auf Wahlen genommen haben. So lautet der Vorwurf von US-Geheimdiensten. Insider deuten an, wohin das Geld floss.
US-Geheimdienste beschuldigen Russland, politische Parteien und Kandidaten im Ausland mit Hunderten Millionen Euro verdeckt unterstützt zu haben. Das geht aus einem Gutachten der Geheimdienste hervor, über das mehrere Medien übereinstimmend berichten.
Demnach wurden aus Moskau seit 2014 mindestens 300 Millionen Dollar in mehr als zwei Dutzend Länder überwiesen, um dort Einfluss auf die nationale Politik zu nehmen. Die genannte Summe sei aber wohl nur "die Spitze des Eisbergs", sagte ein hoher US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP.
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hatte das Gutachten zu russischer Einflussnahme auf die Politik anderer Länder nach dem Beginn des Einmarschs Russlands in die Ukraine am 24. Februar angefordert. US-Medien berichten, dass die Regierung nun entschieden habe, Teile der Untersuchung öffentlich zu machen, um Russlands Gebaren entgegenzuwirken.
Spuren nach Asien und auf den Balkan
In welchen Ländern Russland durch Zahlungen Einfluss genommen haben soll, wurde nicht genannt. Die betroffenen Länder würden aber informiert, hieß es in den Berichten.
Unter anderem soll der russische Botschafter aber in einem nicht genauer bezeichneten asiatischen Land einem Präsidentschaftskandidaten mehrere Millionen Dollar zur Verfügung gestellt haben. Eine mit den Erkenntnissen des Gutachtens vertraute Quelle gab zudem an, dass Russland etwa eine halbe Million Dollar für die Unterstützung der albanischen Mitte-Rechts-Partei Demokratische Partei bei den Wahlen im Jahr 2017 ausgegeben habe. Auch Parteien oder Kandidaten in Bosnien, Montenegro und Madagaskar sollen finanziert worden sein.
Nach Angaben der Quelle hat Russland die belgische Hauptstadt und EU-Sitz Brüssel als Drehscheibe etwa für Stiftungen genutzt, die rechtsextreme Kandidaten unterstützen. Auch wird dem Land vorgeworfen, der russischen Botschaft in Ecuador von 2014 bis 2017 große Mengen Geld geschickt zu haben - offenbar mit dem Ziel, Wahlen zu beeinflussen.
Russland soll Trump unterstützt haben
Die USA werfen Russland seit langem vor, sich auch in amerikanische Wahlen eingemischt zu haben: Nach Ansicht der US-Geheimdienste setzte sich Russland bei der Präsidentschaftswahl im November 2020 für den damaligen US-Präsidenten Donald Trump ein und bemühte sich, dessen Herausforderer Joe Biden zu schaden.