Nordkoreas Machthaber Kim in Russland Putin nimmt offenbar Einladung zu Gegenbesuch an
Nordkorea und Russland wollen ihre Beziehungen offenbar weiter vertiefen: Machthaber Kim hat Medienberichten zufolge bei seinem Besuch eine Gegeneinladung ausgesprochen. Kreml-Chef Putin habe sie "gerne" angenommen, hieß es.
Nach dem Treffen zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Russlands Präsident Wladimir Putin will der russische Staatschef den Besuch offenbar erwidern. In nordkoreanischen Medien hieß es übereinstimmend, Putin habe eine Einladung Kims nach Nordkorea angenommen.
Die staatliche Nachrichtenagentur KNCA berichtete, Putin habe das Angebot eines Gegenbesuchs "gerne" angenommen und seinen Willen bekräftigt, "die Geschichte und Tradition der Freundschaft zwischen Russland und der Demokratischen Volksrepublik Korea fortzuführen". Demnach soll ein Treffen auf nordkoreanischem Boden "zu einem passenden Zeitpunkt" stattfinden. Von russischer Seite wurde ein mögliches künftiges Treffen der beiden Staatschefs in Nordkorea bisher nicht bestätigt.
Kim war am Dienstag in Russland eingetroffen und am Mittwoch in Wostotschny zu Gesprächen mit Putin zusammengekommen. Begleitet wurde Nordkoreas Machthaber der Nachrichtenagentur Reuters zufolge von einer Delegation für eine militärische Kooperation. Auch Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu nahm an dem Treffen teil.
Wenig Details über Inhalte der Beratungen
Über den Inhalt der Beratungen wurde nach Abschluss des Treffens wenig bekannt. Bereits im Vorfeld war spekuliert worden, dass vor allem eine militärische Kooperation der beiden Länder und mögliche Waffenlieferungen für Russland im Fokus stehen könnten.
Die KNCA zitierte nun Kim mit den Worten, er habe mit Putin angesichts der "militärischen Bedrohungen, Provokationen und Tyrannei der Imperialisten" eine intensivere strategische und taktische Zusammenarbeit vereinbart. Auch Putin hatte zuvor von "Möglichkeiten" einer militärischen Kooperation gesprochen. Wie diese aussehen könnte, ließ er allerdings offen. Von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hieß es bezüglich der Vermutungen, dass Nordkorea und Russland über mögliche Waffenlieferungen beraten, lediglich: "Unsere Länder kooperieren in sensiblen Bereichen, die nicht öffentlich gemacht werden sollten."
Bestätigt wurde vonseiten Putins aber bereits, dass Nordkorea Hilfe beim Bau von Satelliten erhalten solle, hatten russische Medien berichtet.
USA und Südkorea zeigen sich alarmiert
Die USA reagierten mit Sorge auf das Treffen von Putin und Kim. Es sei "beunruhigend", dass Russland mit Nordkorea über eine Zusammenarbeit bei Programmen spreche, die möglicherweise gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrates verstoßen würden, sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller. Die USA befürchten vor allem, dass Russland aus Nordkorea Artilleriegeschosse geliefert bekommen könnte, die dann im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden könnten. Miller warnte, die USA würden "nicht zögern", zusätzliche Sanktionen gegen Russland und Nordkorea zu verhängen, sollten diese neue Waffengeschäfte abschließen.
Auch der südkoreanische Vereinigungsminister Kim Young-ho äußerte sich "tief besorgt" über eine mögliche militärische Zusammenarbeit zwischen dem Nachbarstaat Nordkorea und Russland. "Wir fordern Russland und Nordkorea erneut auf, ihre illegalen Handlungen zu beenden, die sie isolieren und zurückwerfen, und die internationalen Regeln, einschließlich der Resolutionen des Sicherheitsrates, zu respektieren", forderte der Minister.