Einen Tag nach der NATO Russland startet Marinemanöver in der Ostsee
Die russische Marine hat einen Tag nach der NATO ein Manöver in der Ostsee begonnen. Etwa 40 Schiffe sowie mehr als 3500 Soldaten sollen daran teilnehmen. Gleichzeitig finden weitere Übungen bei Japan statt.
Einen Tag nach der NATO hat das russische Militär ebenfalls ein Marinemanöver in der Ostsee begonnen. An der Übung der russischen Ostseeflotte sollen bis zu 40 Schiffe und Boote, 25 Flugzeuge sowie rund 3500 Soldaten beteiligt sein, erklärte das russische Militär.
"Im Rahmen des Manövers werden Aufgaben der Verteidigung der Seekommunikation und Flottenbasen geschult", heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Das Manöver soll noch bis zum 15. Juni dauern.
Ostsee als Übungsplatz
Die NATO hatte am Sonntag mit ihren jährlichen Übungen in der Ostsee begonnen, an denen erstmals Finnland als neues Mitglied der von den USA geführten Militärallianz teilnahm. Der US-Marine zufolge sind an dem Manöver 50 Schiffe, mehr als 45 Flugzeuge und rund 6000 Soldaten beteiligt.
Dennoch wurde die Allianz nach eigenen Angaben nicht über die russische Übung zur selben Zeit in Kenntnis gesetzt. "Wir sind über das Manöver von russischer Seite nicht informiert worden", sagte der Kommandeur der Marine-Kräfte der schnellen NATO-Eingreiftruppe, Flottillenadmiral Thorsten Marx.
Marx betonte aber, dass die NATO trotzdem nicht davon überrascht worden sei. "Wir haben natürlich eine sehr klare Vorstellung, aus welchen Handlungen sich möglicherweise Manöver-Tätigkeiten ableiten." Die Beobachtungen der vergangenen Wochen und Monate hätten darauf hingedeutet, dass das Manöver stattfindet.
Bundeskanzler Olaf Scholz, der die NATO-Übung von Bord der Fregatte "Mecklenburg Vorpommern" aus verfolgte, zeigte sich nicht beunruhigt über die gleichzeitigen Militäraktionen. "Es wird sehr verantwortungsvoll umgegangen vonseiten unserer Kräfte", so Scholz. An die Adresse Russlands sagte er: "Es ist natürlich auch ein Zeichen, das wir mit dem Manöver, der Übung hier setzen - nämlich, dass wir die Kraft haben, die Bündnis- und Landesverteidigung zu organisieren."
Russland probte bereits mehrfach Kriegsfall in der Ostsee
Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor gut 15 Monaten hat Moskau schon mehrfach in der Ostsee den Kriegsfall geprobt. Immer wieder kommt es auch zu Zwischenfällen zwischen russischen und NATO-Flugzeugen im Ostseeraum.
Russland hat zudem Militärübungen im Japanischen Meer (Ostmeer) und im nordöstlich davon gelegenen Ochotskischen Meer begonnen. Hier sind mehr als 60 Kriegs- und Versorgungsschiffe der russischen Pazifikflotte beteiligt. Dieses Manöver werde bis zum 20. Juni dauern, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.