Wagner-Gruppe EU sanktioniert russische Söldner
Die EU hat die russische Söldnertruppe Wagner mit Sanktionen belegt. Das Unternehmen war in Konfliktgebieten wie der Ukraine und Syrien im Einsatz. Die EU wirft ihm Menschenrechtsverletzungen vor.
Die Außenminister der Europäischen Union haben Verantwortliche rund um die russische Söldnertruppe Wagner auf eine Sanktionsliste gesetzt. Der Beschluss wurde bereits im EU-Amtsblatt veröffentlicht und ist somit gültig.
Konkret werden die Wagner Group selbst, acht Mitglieder und drei mit ihr verbundene Firmen genannt. Betroffen ist etwa der Russe Dmitri Utkin, der als Gründer der Gruppe genannt wird und für die Entsendung von Söldnern in die Ukraine verantwortlich sein soll. Die drei gelisteten Unternehmen sollen in Syrien im syrischen Öl- und Gassektor tätig sein.
Unternehmen und Bürger aus der EU dürfen mit den Betroffenen keine Geschäfte mehr machen. Zudem wurden deren Vermögen in der EU eingefroren und sie wurden mit Einreisesperren belegt.
Vorwurf der Folter und gezielten Tötung
Die EU wirft den Sanktionierten "schwere Menschenrechtsverstöße" wie Folter und gezielte Tötungen in Konfliktgebieten vor. "Wagner ist eine militärische Privatgesellschaft, die eingesetzt wird, um die Sicherheit in Europa und Drittländern in seiner Nachbarschaft zu untergraben, vor allem in Afrika", sagte ein EU-Diplomat zur Nachrichtenagentur AFP.
Bei der Wagner Group handelt es sich um eine russisches Unternehmen, das Söldner unter anderem in der Ukraine, Syrien, Libyen und in der Zentralafrikanischen Republik eingesetzt haben soll, wie es in Brüssel hieß. Dabei soll es auch zu gravierenden Menschenrechtsverstößen gekommen sein. Moskau bestreitet jegliche offizielle Verbindung zu den Einheiten, die auch als "Russlands Schattenarmee" bezeichnet werden.
Warnungen vor Einsatz in Mali
Frankreich sieht Beweise für einen zukünftigen Einsatz der russischen Söldner in Mali. Es gebe Gespräche der Militärmachthaber in Mali mit der Wagner-Truppe über die Entsendung von Paramilitärs, um die malischen Streitkräfte auszubilden. Frankreich hatte deshalb einen Abzug seiner Truppen angedroht.
Auch die Bundeswehr ist in Mali an zwei internationalen Einsätzen der EU und der UN mit insgesamt bis zu 1700 Soldatinnen und Soldaten beteiligt. Die Einsätze gelten als die derzeit gefährlichsten der Bundeswehr.